gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Bedeutung nosokomialer Infektionen bei der Resektion trachealer Stenosen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • A. Wolter - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Köln, Deutschland
  • C. Ludwig - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Köln, Deutschland
  • F. Beckers - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Köln, Deutschland
  • E. Stoelben - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP59

doi: 10.3205/10dgt088, urn:nbn:de:0183-10dgt0881

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Wolter et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Studienziel: Komplikationen am Tracheostoma sind häufig mit nosokomialen Infektionen kombiniert.

Frage: Wie beeinflusst die Besiedelung mit multiresistenten Keimen das Operationsergebnis?

Patienten und Methode: Zwischen 2005 und 2009 führten wir bei 30 Patienten eine primäre End-zu-Endresektion der Trachea nach Tracheotomie durch. Die demographischen Basisdaten, Diagnosezeitpunkt der Trachealstenose nach Dekanülierung, Typ der vorausgegangenen Tracheotomie wurden dokumentiert. Der Operation ging eine flexible Bronchoskopie mit Dokumentation des Stenosegrads voraus sowie postoperativ zur Beurteilung der Wundheilung. Ausserdem wurde hierbei eine Bronchialspülung zur Asservation einer möglichen Keimbesiedelung durchgeführt.

Ergebnisse: In 16 Fällen lag ein Zustand nach plastischer Tracheostomie (PT) vor, in 14 Fällen nach perkutaner dilatativer Tracheotomie (PDT). Der mittlere Stenosegrad präoperativ lag bei 60%. In der präoperativ erfolgten Bronchoskopie ließ sich in der Gesamtpatientenzahl bei 43% eine bakterielle Kontamination nachweisen, intraoperativ lag die Rate bei 46%. Der Hauptkeim mit 27% war ein multiresistenter Pseudomonas aerguinosa (MR) prä- und postinterventionell. Eine Teilresektion des Ringknorpels war in acht Fällen erforderlich. Die Anastomose heilte in allen Fällen primär. Bei allen Fällen erfolgte postoperativ eine Inhalation mit Tobramycin. Bei Keimnachweis erfolgte eine gezielte antibiogrammgerechte Therapie. Als Langzeitkomplikationen traten zwei Restenosen auf, die zum einen mit Revisionsoperation zum anderen per Laserabtragung therapiert wurden. In einem Fall zeigte sich eine Osteomyelitis des Sternums durch MRSA mit Notwendigkeit der Sternotomie. Im vierten Fall war eine Retracheotomie wegen respiratorischer Insuffizienz bei Pneumonie erforderlich. Bei drei dieser Reinterventionen war eine bakterielle Besiedelung im intraoperativen Abstrich nachgewiesen worden.

Schlussfolgerungen: Eine bakterielle Besiedelung nach Langzeitintubation ist ein negativer Prädiktor für das Outcome von primären End-zu-End-Resektionen der Trachea. Trotz hoher Nachweisrate an bakterieller Kontamination war eine Reintervention nur in vier Fällen erforderlich. Eine prophylaktische sowie gegebenenfalls gezielte Antibiose kann die Kurz- und Langzeitergebnisse verbessern.

Disclosure: No significant relationships.