gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Hepatische Echinokokkus granulosus Infektion mit pulmonaler Infiltration – ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • K. Hornemann - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland
  • H. Zabeck - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland
  • C. P. Heußel - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland
  • P. Schnabel - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland
  • H. Hoffmann - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland
  • H. Dienemann - Thoraxklinik Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP47

doi: 10.3205/10dgt076, urn:nbn:de:0183-10dgt0766

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Hornemann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einführung: Bei der Echinokokkose handelt es sich um eine parasitäre Infektion des Menschen. Diese treten v.a. in Ländern mit Schaf- und Rinderzucht auf. Hierzulande ist die Erkrankung meist bei Immigranten zu finden. Das klinische Bild bei thorakaler/pulmonaler Beteiligung kann durch Reizhusten, Hämoptysen, Abgeschlagenheit, Schmerzen, Fieber oder Pleuraerguss geprägt sein.

Case Report: 27-jähriger, türkischer Patient mit einer Raumforderung im linken Unterlappen und seit zwei Monaten bestehendem Reizhusten und Schmerzen in der linken Schulter. 2003 Erstdiagnose einer Echinokokkose. Bislang keine Therapie. Serologie unauffällig. Keine IgE-Erhöhung. Bei dem Patienten lag ein primär hepatischer Befall vor, der sich transdiaphragmal mediastinal in die linke Pleurahöhle ausgebreitet, sich in den linken Unterlappen vorgewühlt hatte und dabei schließlich zur Ausbildung einer zysto-bronchialen Fistel führte.

Operation: En-bloc Zystenexstirpation mittels Zwei-Höhleneingriff, atypischer Leberresektion, Unterlappenektomie links, partielle Zwerchfellresektion, allogener Zwerchfellersatz.

Diskussion: Reizhusten, Hämoptysen und Leistungsabfall können mannigfache Ursachen haben. In seltenen Fällen handelt es sich um eine parasitäre Infektion. Parasitäre Infektionen stellen ein signifikantes Gesundheitsproblem in endemischen Gebieten dar, v.a. in Ländern mit Schaf- und Rinderzucht. Beschriebene Symptome einer thorakal/pulmonalen Echinokokkose sind Husten, Thoraxschmerzen und Atemlosigkeit. Kleine Zysten können asymptomatisch sein. Im genannten Fall kam es zur Ausbildung einer zystobronchialen Fistel mit rez. Abhusten des Zysteninhalts. Hier ist ein aggressives chirurgisches Vorgehen notwendig.

Schlussfolgerungen: Große Befunde erfordern ein erweitertes operatives Vorgehen. Ziel sollte grundsätzlich die en-bloc-Resektion sein. Dies kann, wie im beschriebenen Fall, zu einem Zwei-Höhlen-Eingriff führen. Die wichtigste Maßnahme ist die Prävention der Wurminfektion durch angemessene Hygienemaßnahmen und einen adäquaten Umgang mit Vektoren (z.B. Hunden).

Disclosure: No significant relationships.