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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Case Report eines Lymphangioms des vorderen Mediastinums

Meeting Abstract

  • S. Feske - Thoraxchirurgisches Zentrum München, Deutschland
  • M. Lindner - Thoraxchirurgisches Zentrum München, Deutschland
  • S. Schott-Hildebrand - Thoraxchirurgisches Zentrum München, Deutschland
  • H. Mandelkow - Thoraxchirurgisches Zentrum München, Deutschland
  • A. T. Morresi-Hauf - Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Deutschland
  • R. Hatz - Thoraxchirurgisches Zentrum München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP44

doi: 10.3205/10dgt073, urn:nbn:de:0183-10dgt0734

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Feske et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Lymphangiome sind mit einer Prävalenz von 0,01% bis 4,5% der mediastinalen Tumoren eher selten. Cavernöse und cystische Lymphangiome gehören zu den embryonalen Fehlbildungen, capilläre Lymphangiome treten auch später im Leben auf. Häufig bleiben Lymphangiome des Mediastinums symptomlos, selten treten unspezifische Symptome wie Husten, Hämoptysen oder Dysphagie auf. Thorakale Lymphangiome sind zu 1% im Mediastinum lokalisiert. Hier finden sich die meisten im vorderen Medistinum, mit einer Tendenz nach rechts. Die Behandlung besteht in der chirurgischen Entfernung der Tumormasse. Dieser Fall zeigt, wie schwierig die präoperative Diagnosestellung ist. Unsere 21-jährige Patientin suchte anlässlich eines grippalen Infektes ihren Hausarzt auf. Dieser veranlasste ein Röntgenbild des Thorax, welches ein nach rechts verbreitertes Mediastinum zeigt.

Methodik: Im CT sah man eine weichteildichte, gekammerte, teils cystische Struktur des vorderen Mediastinums. Die Vena cava superior ist durch den Tumor nach ventero-lateral verdrängt. Die Trachea erscheint ummauert. Im Angio-MR fand sich eine fettintense Raumforderung im vorderen Mediastinum, die vom mediastinalen Fettgewebe nicht abgrenzbar war. Ein Einbruch in die Gefäße und eine Infiltration des Myocards konnten nicht bestätigt werden. Zur Abklärung der technischen Operabilität und Histologiegewinnung führten wir eine Mediastinoskopie/Mediastinotomie durch. Hier wurde ein weiches, polyzystisches, mit Blut angefülltes Konvolut sichtbar. Aus dem Randbereich des Konvoluts konnten wir ein histologisch als Thymom klassifiziertes Gewebe entfernen. Später stellte sich dieses Gewebe jedoch als Thymushyperplasie heraus. Nach Sternotomie und Eröffnung beider Pleurahöhlen konnte der Tumor von der Trachea und sämtlichen Gefäßen freipräpariert werden. Es gelang, die Nervi phrenici und Nervi laryngei recurrentes zu schonen. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Die Patientin war intra- und postoperativ stabil.

Ergebnisse: Der Tumor bestand größtenteils aus einem cavernösen Lymphangiom, der biopsierte Anteil entsprach einer Thymushyperplasie.

Schlussfolgerungen: Dieser Bericht veranschaulicht wie sich der Tumor radiologisch darstellt und die histologische Diagnose von Lymphangiomen. Die thorakoskopische Behandlung sehen wir als einen gangbaren Weg an, der jedoch präoperativ als auch intraoperativ überprüft werden sollte.

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