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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Metastasektomie für Patienten mit Osteosarkom im Kindesalter

Meeting Abstract

  • B. Redwan - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • M. Pöppelmann - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • U. Dierksen - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • V. Kösek - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • M. Semik - Asklepios Klinik Hartburg, Hamburg, Deutschland
  • H.-H. Scheld - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • H. Jürgens - Universitätsklinikum Münster, Deutschland
  • K. Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP32

doi: 10.3205/10dgt061, urn:nbn:de:0183-10dgt0610

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Redwan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Pulmonal metastasierte Osteosarkome zeigen ein schlechtes Ansprechen auf Chemotherapeutika und sind mit einer deutlich eingeschränkten Überlebenszeit der Patienten verbunden.

Methodik: In der retrospektiven Studie wurden die Ergebnisse der pulmonalen Metastasektomie bei pädiatrischen Patienten (unter 18 Jahren) mit Osteosarkom untersucht. Eingeschlossen wurden alle Kinder, die innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren (1999–2009) Lungenmetastasenresektionen erhielten. Alle Patienten hatten vor der Metastasenresektion ein multimodales Therapiekonzept mit Resektion des primären Tumors erhalten.

Ergebnisse: Eine pulmonale Metastasektomie wurde bei 38 Kindern und Jugendlichen (14 w/24 m) im durchschnittlichen Alter von 14 Jahren (7–18 Jahren) durchgeführt. Bei 28 Patienten (73,6%) war eine bilaterale Resektion erforderlich. Bei der primären Operation wurde eine durchschnittliche Anzahl von 7,2 Metastasen (1–23) pro Patient komplett entfernt (Sternotomie in 65,8%). Bei 15 (39,5%) Patienten traten pulmonale Rezidive auf, so dass eine mehrmalige chirurgische Resektionen (bis zu 6 Reoperationen) erforderlich waren. Die mittlere Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 10,2 (3–45) Tage, die 30-Tages-Mortalitätsrate lag bei 0%. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 47,3 (2–128) Monate. Das kumulative Gesamtüberleben (Kaplan-Meier) war 100%, 84,2% und 84,2% nach 1,5 und 10 Jahren. Patienten mit weniger als 10 pulmonalen Metastasen hatten ein signifikant besseres Überleben als Patienten mit mehr Metastasen (90,3% vs. 57,1% nach 5 Jahren, p=0,028).

Schlussfolgerungen: Multiple, bilaterale und wiederholte komplette Resektionen pulmonaler Metastasen bei Osteosarkom können sicher und komplikationsarm durchgeführt werden. Ein aggressives chirurgisches Vorgehen ist der wichtigste Faktor für gute Langzeitergebnisse.

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