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Parapneumonisches Empyem bei Kindern und Jugendlichen
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Veröffentlicht: | 20. November 2009 |
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Zielsetzung: Die Frage des optimalen Therapieregimes ausgeprägter Begleitergüsse bakterieller Pneumonien bei Kindern wird derzeit kontrovers diskutiert. Neben konservativer Therapiemethoden wie der antibiotischen Therapie mit/ohne Drainage und Fibrinolyse wird immer wieder auch der frühe Einsatz operativer Verfahren wie der video-assistierten thorakoskopische Chirurgie (VATS) und der offenen Dekortikation propagiert. Sind frühzeitige chirurgische Maßnahmen erforderlich?
Patienten und Methodik: Wir konnten den Verlauf von 7 Patienten (Median 6 Jahre) mit ausgeprägter Ergußbildung (Im Mittel in der sonographischen Messung 2,6 cm) unter einer bakteriellen Pneumonie in unserer Klinik verfolgen. Wir führten eine hochdosierte antibiotische Behandlung, initial mit einem Cefalosporin der II. Generation, durch. 3 Patienten erhielten bei deutlicher Zunahme des Ergusses und respiratorischer Verschlechterung eine Thoraxdrainage. Mindestens 3 Monate nach Entlassung erfolgte eine klinische und radiologische Verlaufskontrolle zur Evaluation des Langzeitoutcomes.
Ergebnis: Im stationären Verlauf kam es in keinem Fall zur Notwendigkeit einer maschinellen Beatmung; nicht-invasive Maßnahmen waren ausreichend. Die durchschnittliche Sauerstoffgabe betrug 2,6 Tage. Die Patienten konnten nach durchschnittlich 19 Tagen entlassen werden. Die Liegedauer der Drainagen betrug im Mittel 6 Tage.In der Verlaufskontrolle nach 3 Monaten zeigte sich bei allen Patienten eine Komplettremission mit guter körperlicher Belastbarkeit.
Schlussfolgerung: Das gute Langzeitoutcome und der komplikationslose Verlauf unserer Patienten mit Pleuraempyem unter konservativem Therapieregime zeigt, daß auch ohne operativen Eingriff eine persistierenden Schwartenbildung bei konsequent durchgeführter antimikrobieller Therapie im Kindesalter nicht zu erwarten ist und in dieser Hinsicht die Abwägung der unterschiedlichen Therapieverfahren ein eher abwartendes Verhalten bezüglich einer chirurgischen Intervention durchaus rechtfertigt, wenn auch um den Preis einer möglicherweise etwas längeren Hospitalisierung.