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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Intraperikardiales Paragangliom – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • J. I. Gregor - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Berlin
  • N. Tsilimparis - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Berlin
  • M. Swierzy - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Berlin
  • M. Ismail - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Berlin
  • J. C. Rückert - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt64

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt64.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Gregor et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nur 0,3% der Neoplasien des Mediastinums sind Paragangliome. Die häufigste Lokalisation ist im vorderen oder hinteren Mediastinums ausgehend von den Paraganglien des sympathischen Grenzstranges. Eine intraperikardiale Lokalisation eines Paraganglioms stellt eine Rarität dar.

Fallbericht: Eine 78-jährige Patientin stellte sich mit unklaren extremen Blutdruckschwankungen und Tachyarrhythmien zur weitern Diagnostik vor. Bei Verdacht auf sekundäre Hypertonie erbrachte die initiale Diagnostik mit Sonographie und Computertomographie des Abdomens keinen pathologischen Befund. Aufgrund eines pathologischen Epinephrinwertes im 24-h Urin bestand der V. a. ein ektopes Paragangliom. Die daraufhin durchgeführte 131I-Metaiodobenzylguanidine (MIBG) Szintigraphie zeigte eine Mehrspeicherung im mittleren vorderen Mediastinum. Die Computertomographie des Thorax konnte eine korrelierende 47x45x54 mm große Raumforderung intraperikardial zwischen der Aorta aszendens und dem Pulmonalarterienstamm oberhalb des rechten Ventrikels nachweisen. Nach Abklärung des kardiopulmonalen Risikos erfolgte die komplette Resektion der Raumforderung über eine mediane Sternotomie. Intraoperativ mußte das Perikard eröffnet werden, eine Infiltration des Myokards bestand nicht. Die histopathologische Untersuchung ergab ein 31g schweres Präparat mit dem typischen Bild eines Paraganglioms. Der postoperative Verlauf gestaltete sich bis auf eine Sternumdehiszens, die erfolgreich operativ behandelt wurde, komplikationslos. Die orale vorbestehende antihypertensive Medikation konnte postoperativ reduziert werden.

Diskussion: Intraperikardiale Paragangliome stellen eine seltene Lokalisation dar und es werden in der Literatur insgesamt nur 40 Einzelfälle beschrieben. Die chirurgische komplette radikale Resektion ist die Therapie der Wahl. Aufgrund der intraperikardialen Lage und der Nähe zu den großen Gefäßen des Tumors sowie einer häufig beschriebenen Infiltration des Myokards erfolgte keine robotterassistierte thorakoskopische Resektion. Intraperikardiale Paragangliome stellen eine sehr seltene Entität mediastinaler Tumore dar, bei entsprechender klinischer Symptomatik sollte man jedoch auch an diese Lokalisation denken.