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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Klinischer Behandlungspfad für videoassistierte thorakoskopische Eingriffe: Effekte auf perioperative Behandlungsqualität und Behandlungskosten in der frühen Implementierungsphase an einer deutschen Universitätsklinik

Meeting Abstract

  • E. Rößner - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim
  • U. Ronellenfitsch - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim
  • T. Schattenberg - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim
  • S. Post - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim
  • P. Hohenberger - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim
  • M. Schwarzbach - Chirurgische Universitätsklinik Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt28

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt28.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Rößner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die positiven Auswirkungen klinischer Behandlungspfade (CP) auf die perioperative Qualität und Behandlungskosten sind insbesondere in der Visceralchirurgie bekannt. Ziel dieser Studie war es die Auswirkungen von CPs auf diese Parameter für thoraxchirurgische Patienten mit videoassistierten operativen Eingriffen (VATS) in der frühen Implemantationphase zu untersuchen.

Material und Methoden: In der Rekurtierungsphase von April bis Oktober 2007 konnten 34 Patienten prospektiv erfasst werden. Diese wurden mit einer historischen Kontrollkohorte aus den beiden Vorjahren verglichen. Als Zielparameter für Prozessqualität dienten die Liegedauer invasiver Katheter sowie die postoperative Verweildauer. Ergebnisqualität wurde mittels Morbidität, Mortalität und durch die Rate an Re- Operationen und Wiederaufnahmen gemessen. In der Kostenberechung wurden alle Verweildauerabhängigen Behandlungskosten berücksichtigt.

Ergebnisse: Katheterliegezeiten wurden durch die Einführung der Pathways standardisiert und verkürzt. Frühmobilisation und adäquates Schmerzmanagement konnte durch die Einführung der Pfade im hohen Maße gewährleistet werden. Die mediane Verweildauer wurde durch CPs von 14 auf 9 Tage gesenkt (Reduktion um 36%, p<0,05). Das perioperative Outcome (Morbidität, Mortalität, Re-Operationsrate, Wiederaufnahmerate) blieb unverändert bis auf eine unsignifikante Abnahme der Morbidität nach Pfadimplementation. Die Kostenanalyse zeigte eine mediane Kostenreduktion von 1510 Euro pro Fall (p<0.05).

Schlussfolgerung: Durch die Implementierung von Behandlungspfaden für videoassistierte thorakospische Eingriffe konnte die perioperative Prozessqualität gesteigert werden. Die Patienten auf Pfad profitierten hierbei von einem signifikant verkürzten stationären Aufenthalt. Die Behandlungskosten konnten um über ein Drittel gesenkt werden.

Die Standardisierung und Straffung der Behandlung brachte keine Einschränkungen der Behandlungsqualität gemessen an Morbidität, Mortalität oder Wiederaufnahmerate mit sich. Daher können, auch schon nach der kurzen Implementierungsphase, die klinischen Behandlungspfade als ein nützliches Instrument zur Verbesserung der perioperativen Qualität und Behandlungskostenreduktion für VATS Eingriffe angesehen werden.