gms | German Medical Science

17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Clinical pathway zum Management des Chylothorax

Meeting Abstract

  • T. Dönges - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • T. Bergmann - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • H. Weigand - RNS Wiesbaden
  • S. Beqiri - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • J. Schirren - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt18

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt18.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Dönges et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Der Chylothorax ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Bereich der Pleurahöhle. Die Ursachen sind vielfältig. Für die thoraxchirurgische Praxis empfiehlt sich die Unterscheidung in kongenitalen, traumatischen, iatrogenen und postoperativen sowie neoplastischen Chylothorax. Es wird anhand eigener Erfahrungen ein Chlinical pathway zum Management des Chylothorax dargestellt.

Methodik: In dem Zeitraum 9 Jahren wurden in der Klinik für Thoraxchirurgie 26 Patienten mit einem Chylothorax behandelt. Die Hauptursache war die postoperative Komplikation nach thoraxchirurgischen Eingriffen, gefolgt vom neoplastischen Chylothorax und seltenen anderen Ursachen. Die Therapie richtete sich nach der Ursache und dem Ausmaß des Chylusverlustes. Die Therapie der Wahl beim postop. Chylothorax (Flüssigkeitsverlust <1000 ml/24 h) war zunächst die Kostumstellung auf die MCT-Kost. Nahrungsfette wurden reduziert und auf mittelkettige Fettsäuren (MCT) umgestellt (Chylusdiät). Reichte dies nicht aus erfolgte zusätzlich eine Pleurodese. Bei gekammerten Ergussanteilen in Verbindung mit einer VATS. Zum Einsatz kam ebenfalls die Lymphographie, sowohl als diagnostische wie auch als therapeutische Maßnahme (Verklebung kleiner Lymphfisteln durch das Kontrastmittel). Die Thorakotomie mit gezielter Ligatur des Ductus thoracicus kam ebenfalls zum Einsatz (Flüssigkeitsverlust>1000 ml/24 h).

Ergebnisse: Bei 9 von 17 Patienten mit einem postop. Chylothorax reichte die Chylusdiät als Therapie zur Ausheilung der Lymphfistel aus. Bei 5/17 Patienten war zusätlich eine Pleurodese erforderlich auch in Verbindung mit einer VATS. 3/17 Patienten mussten re-thorakotomiert werden mit einer gezielten Ligatur des Ductus thoracicus.

Bei den 9 Patienten mit einem nicht iatrogenen Chylothorax erfolgte zunächst auch im Rahmen der Diagnostik eine VATS. Alle Patienten erhielten eine Chylusdiät. Bei 5 Patienten konnte der Chylothorax durch Pleurodesen zur Ausheilung gebracht werden. 4 Patienten erhielten zusätzlich eine Lymphograhie, die neben der weiteren Diagnostik auch zu einem Verschluss der Lymphfisteln führte. Kein Patient musste thorakotomiert werden.

Schlussfolgerung: Der Chylothorax als Ursache unterschiedlicher Krankheitsbilder ist ein seltenes Symptom in der thoraxchirurgischen Praxis. Durch einen an Ursache und Ausmaß angepassten, interdisziplinären Clinical pathway ist er fast immer unter Kontrolle zu bringen.