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16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

04.10. - 06.10.2007, Konstanz

Langzeitergebnisse nach LVRS bei Nicht-Heterogenem Lungenemphysem

Meeting Abstract

  • W. Jungraithmayr - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz
  • D. Lardinois - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz
  • S. Hillinger - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz
  • K. E. Bloch - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz
  • E. W. Russi - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz
  • W. Weder - Universitätsspital Zürich, Klinik für Thoraxchirurgie, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Konstanz, 04.-06.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc07dgtP21

doi: 10.3205/07dgt21, urn:nbn:de:0183-07dgt214

Veröffentlicht: 22. März 2010

© 2010 Jungraithmayr et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Respiratorisch schwer eingeschränkte Patienten wegen COPD und Emphysem vom heterogenen Typ weisen nach LVRS sowohl klinisch als auch funktionell eine erhebliche Besserung auf. Patienten mit nicht-heterogenem Emphysem profitieren möglicherweise ebenfalls von einer LVRS sofern eine schwere Überblähung besteht, die emphysematöse Zerstörung aber noch nicht zu weit fortgeschritten ist, d.h. bei Vorliegen einer Diffusionskapazität von Kohlenmonoxyd (DLCO) >20% und einer FEV1 >20%.

Patienten und Methoden: 204 konsekutive Patienten (86 ?), mittleres (+SD) Alter 64 + 8 Jahre mit fortgeschrittenem Emphysem, einer FEV1 von 27,6 + 7,7%, einem RV/TLC-Quotienten von 0,68 + 0,08 sowie einer DLCO von 41% wurden nach beidseitiger thorakoskopischer LVRS prospektiv evaluiert. Bei 112 Patienten (55%) lag ein nicht-heterogenes Emphysem vor.

Ergebnisse: Trotz des hohen Anteils an Patienten mit homogenem Emphysem betrug die perioperative Gesamtmortalität lediglich 2,4%. Im Vergleich zu Patienten mit nicht-heterogenem Emphysem stieg die FEV1% 3 Monate postoperativ bei Patienten mit heterogenem Emphysem höher an, fiel aber in den darauffolgenden Monaten wieder schneller ab (s. Abbildung 1 [Abb. 1]). Der Schweregrad der Dyspnoe, die Überblähung (RV/TLC-Quotient) sowie die Gehstrecke waren bei Patienten mit heterogenem Emphysem für einen Zeitraum von 5 Jahren und bei Patienten mit nicht-heterogenem Emphysem für einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren verbessert. Das Gesamtüberleben betrug 12, 24, 36, 48, 60 und 72 Monate nach LVRS 92,2%, 83,0%, 74,2%, 63,8%, 56,6% und 48,5%, respektive. Patienten mit ausgeprägt heterogenem Emphysem wiesen ein längeres Überleben auf (HR: 0,67; p<0,05) als Patienten mit nicht-heterogenem Emphysem.

Schlussfolgerung: Die perioperative Mortalität war in den morphologisch unterschiedlichen Gruppen niedrig. Patienten mit heterogenem Verteilungsmuster profitierten besonders innerhalb des ersten Jahres nach LVRS von dem Eingriff. Es zeigte sich, dass ausgewählte Patienten mit nicht-heterogenem Emphysem ebenfalls von einer LVRS profitierten. Trotz erhöhter Spätmortalität in dieser Gruppe sollten daher diese Patienten nicht generell von einer LVRS ausgeschlossen werden.