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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Inflammatorische Mediatoren in Serum und Atemkondensat nach Lungenresektion wegen Bronchialkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Jungraithmayr - Universitätsklinik Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • C. Frings - Freiburg
  • G. Zissel - Freiburg
  • A. Prasse - Freiburg
  • M. Olschewski - Freiburg
  • B. Passlick - Freiburg
  • E. Stoelben - Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt58

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt70.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Jungraithmayr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Analyse von inflammatorischen Mediatoren mittels Atemkondensatmessung ist eine minimal-invasive Methode zum Nachweis pulmonaler Schädigung. Lungenresektionen wegen Bronchialkarzinoms können nicht-infektbedingte, entzündliche Veränderungen im Sinne eines Acute Lung Injury (ALI) der verbliebenen Lunge verursachen, die oftmals subklinisch verlaufen. Im Gegensatz zur Expression inflammatorischer Marker im Serum ist über die Wertigkeit von Biomarkern im Atemkondensat bisher nur wenig bekannt.

Methoden: In die Testgruppe wurden Patienten wegen Bronchialkarzinoms eingeschlossen, die entweder lobektomiert oder pneumonektomiert wurden (n=29), in die Kontrollguppe wurden die Patienten eingeschlossen, die wegen eines gutartigen Herdes minimal reseziert wurden (n=15).

Mittels ELISA wurde IL-6, IL-8, TNF-alpha und sICAM-1 in Atemkondensat (AK) und Serum (S) am präoperativen Tag sowie postoperativ an Tag 1, 3 und 7 gemessen. CRP wurde im Serum gemessen.

Ergebnisse: In der Gruppe der Patienten mit Resektion eines Bronchialkarzinoms und positiver Raucheranamnese waren inflammatorische Mediatoren in Serum und Atemkondensat erhöht messbar: während IL-6 im S am 1. postoperativen Tag den höchsten Wert erreichte, wurde im AK der höchste Wert am 3. postoperativen Tag erreicht und blieb bis zum 7. postoperativen Tag erhöht (p=0,85). IL-8 erreichte im S am 1. postoperativen Tag den höchsten Wert und war im Vergleich zur Kontrollgruppe bis zum 7. postoperativen Tag erhöht. TNF-alpha war postoperativ in beiden Gruppen im S erhöht messbar.

Im AK war es dagegen in der Kontrollgruppe signifikant erhöht (p<0,05). sICAM-1 war im Vergleich zum Ausgangswert sowohl im S als auch im AK vermindert, nach Pneumonektomie ließen sich höhere Werte als nach Lobektomie nachweisen. CRP wies im S einen höheren Ausgangswert in der Testgruppe auf und stieg im Gegensatz zur Kontrollgruppe bis zum 7. Tag weiter an.

Schlussfolgerung: Die inflammatorische Reaktion ist nach pulmonaler Resektion wegen Bronchialkarzinom, ausgehend von einem erhöhten Niveau, ausgeprägter als in der Testgruppe. Dadurch könnte die Neigung zu einer überschießenden Reaktion mit der Entwicklung eines ALI erklärt werden. Die Bestimmung proinflammatorischer Marker mittels der minimal-invasiven Methode der Atemkondensatmessung könnte zu einer weiteren Differenzierung der Pathomechanismen des ALI beitragen.