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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Hochfrequenz-Jetventilation während Operationen an den großen Luftwegen

Meeting Abstract

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  • corresponding author C. Männle - Thoraxklinik Heidelberg, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt44

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt42.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Männle.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Hochfrequenz-Jet-Ventilation (HFJV) eignet sich als tubuslose Beatmung besonders zur Sicherung des Gasaustausches während Luftwegseingriffen. Die Steuerung der HFJV mittels transcutaner CO2-Messung (tcCO2) und die Ergebnisse bezüglich Oxygenierung und CO2-Elimination werden dargestellt.

Methodik: Die Protokolle von 17 konsekutiven erwachsenen Patienten (w: n= 6, m: n=11), Körpergröße 170,7 cm (160-181 cm); Körpergewicht 89,9 kg (60-114 kg), bei denen zwischen 12/2002 und 06/2005 eine Trachearesektion (n= 10) oder Manschettenpneumonektomie (n=7) durchgeführt worden war, wurden ausgewertet.

OP Indikationen: Benigne Stenosen (n=10);Zylindrom (n=2);Bronchial-CA (n=5); Metastasen (n=1).

Chirurgischer Zugang: collare Inzision (n=9); mediane Sternotomie (n=1); Thorakotomie re. (n=4),li. (n=3).

Luftweg: Larynxmaske (n=7), endotrachealer Tubus (n=3) Doppellumentubus re. (n=2),li (n=5).

Anästhesie: Total intravenöse Anästhesie(TIVA)bei allen Patienten.Die HFJV wurde vor der Tracheaeröffnung begonnen und bis zum Verschluß der trachealen oder tracheobronchialen Anastomose weitergeführt. Jet-Ventilator: (Monsoon Acutronic CH); doppelläufiger Jet-Katheter;12 od. 14 Char.(Sherwood,GB). Frequenz (100/min), I:E Verhältnis(1:1) und O2-Konzentration des Jet-Gases (100%) blieben konstant. Beginnend mit einem Arbeitsdruck (AD) von 20 mbar/kg/KG wurde der AD entsprechend dem gemessenen tc CO2 erhöht oder gesenkt. Zielparameter: tcCO2 40-50 torr. Überwachung: EKG, Blutdruck invasiv, ZVD, Urinausscheidung, intermittierende aBGA, O2 -Sättigung, tcCO2-Messung (Tosca, Linde, CH) und alarmgekoppelter Messung der Atemwegsspitzendrucke.

Ergebnisse: Die HFJV dauerte im Mittel 39.3 min (22-74), der AD lag zu Beginn bei 1.39 bar (0.8 #2.1), am Ende bei 1.78 bar (0.8-3.2).Bei 15 von 17 Pat. wurde der AD während der HFJV erhöht. Oxygenierung: Am Ende der HFJV waren alle Patienten normoxämisch (paO2 71-512.5 torr). CO2-Elimination: Insgesamt war bei 10 Pat. der paCO2 am Ende der HFJV normal, bei 7 Pat. waren trotz Steigerung des AD die CO2 Werte nicht zu normalisieren.PaCO2 am Ende der HFJV: 35-45 torr(n=10);46-50 torr(n=3);51-56 torr(n=2);57-65 torr(n=2).

Schlußfolgerung: Die HFJV eignet sich zur Sicherung des Gasaustausches bei Luftwegseingriffen. Bei 17 Patienten war die Oxygenierung unproblematisch, beatmungsassoziierte Nebenwirkungen oder Komplikationen, insbes. Barotrauma, wurden nicht beobachtet. Durch transkutane CO2-Messung konnten CO2-Veränderungen registriert werden, allerdings war es bei 4 Pat. nicht möglich, trotz Erhöhung des Arbeitsdruckes die paCO2-Werte unter 50 torr zu halten.