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Akzeptanz des Angebots einer adjuvanten Chemotherapie (ACT) an Patientin mit komplett reseziertem Nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) - erste Erfahrungen und Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 26. April 2006 |
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Hintergrund: Im Jahre 2004 wurde in mehreren publizierten Studien der prognostische Vorteil der ACT in den Stadien IB, II und teilweise IIIA gezeigt. Bis heute gibt es in Deutschland keine allgemeine Empfehlung der ACT, dennoch ist aus ethischen Gründen das Angebot an entsprechend geeignete Patienten zulässig. Wir gingen der Frage nach, wie viele theoretisch geeignete Patienten wirklich eine ACT angeboten bekommen bzw. wünschen und auch erhalten.
Methode: Von August 2004 bis Dezember 2005 wurden alle in der Zentralklinik Bad Berka operierten Patienten mit lokal begrenztem NSCLC postoperativ interdisziplinär besprochen und in geeigneten Fällen in persönlichem Gespräch und mittels speziellem Informationspapier das Angebot einer ACT unterbreitet. Die Datenerfassung erfolgte prospektiv und teilweise retrospektiv.
Ergebnisse: 79 Patienten (Alter 40-83 Jahre, median 64) wurden als mögliche Kandidaten für eine ACT ermittelt. Mit 65 (52 Männer, 13 Frauen) wurde ein diesbezügliches Gespräch geführt. 14 kamen für die Behandlung nicht infrage (Alter >70 Jahre, reduzierter Allgemeinzustand, ausgeprägte Komorbiditäten, postoperative Komplikationen, chemo- oder strahlentherapeutische Vorbehandlung). Von den befragten Patienten stimmten 25 zu (38 %), von denen letztlich 21 die Therapie auch tatsächlich erhielten (32 % aller Indexpatienten).
Diskussion: Im Gegensatz zu Karzinomen mit bereits etablierter ACT (Mamma, Kolon) ist die effektive Rate mit einem Drittel behandelter/infrage kommender Patienten momentan noch vergleichsweise niedrig. Die Zustimmungsrate ist aber steigend. Mit der Festlegung neuer Behandlungsstandards wird die Quote in den nächsten Jahren sicher weiter ansteigen. Die Therapie selbst wurde bei fast allen Patienten ohne nennenswerte Probleme appliziert. Weitere klinische Studien zur ACT beim NSCLC sind international und in Deutschland aktiv, wobei eine Randomisierung gegen Beobachtung nicht mehr erfolgt.