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44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

31.08. - 03.09.2016, Frankfurt am Main

Erhöhte Osteoidanteile als Zeichen einer defizienten Mineralisation im Schafmodell der Osteoporose

Meeting Abstract

  • Matthias Mülke - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • Felix Merboth - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • Wolfgang Böcker - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • David Weisweiler - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • Katrin Lips - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • Thaqif El Khassawna - Institut für experimentelle Unfallchirurgie, Justus-Liebig Universität Gießen, Gießen
  • Christian Heiss - Department of trauma surgery and laboratory of experimental trauma surgery, University hospital of Giessen-Marburg and Giessen University, Giessen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Frankfurt am Main, 31.08.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocOS.10

doi: 10.3205/16dgrh196, urn:nbn:de:0183-16dgrh1967

Veröffentlicht: 29. August 2016

© 2016 Mülke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In unserer alternden Gesellschaft werden Erkrankung des höheren Alters an Bedeutung in der medizinischen Versorgung zunehmen. Ziel dieser Studie war den osteoporotischen Knochen in einem geeigneten Schaf-Großtiermodell zu untersuchen und zu charakterisieren. Besonders im Fokus stand die Mineralisierung der Knochenmatrix in frakturgefährdeten Regionen.

Methoden: 31 Knochenreife weibliche Merinoschafe, im Durchschnittsalter von 5,5 Jahren, wurden in 4 Behandlungsgruppen eingeteilt: Kontrolle, Ovarektomie (OVX), Ovarektomie und Kalcium- und Vitamin-D2/3-armen Diät (OVXD) und Steroide (1x/2Wochen320mg Methylprednisolon intramuskulär) zusätzlich zur Ovarektomie und Kalcium- und Vitamin-D2/3-armen Diät (OVXDS). Nach (M=Monaten) 0M, 3M und 8M wurden Beckenkammstanzen entnommen. Zusätzlich wurden post mortem Proben vom Femur und lumbalen Wirbelkörper gewonnen. Aus dem entnommenen Gewebe wurden histologische Schnitte und Schliffe gefertigt, die nach von Kossa van Gieson gefärbt und anschließend mit Hilfe von ImageJ histomorphometrisch und durch SPSS v 21.0 statistisch ausgewertet wurden. Gemessen wurde der flächenmäßige Anteil von Osteoid und mineralisierten Knochen.

Ergebnisse: Deskriptiv zeigte die OVXDS Gruppe nach 8M eine deutliche Abnahme der Trabekeldicke und Konnektivität. Histomorphometrisch war der Anteil an Osteoid am gesamtentrabekulären Knochen (mineralisierter Knochen und Osteoid) nach 0M und 3M höher als nach 8M in den Beckenkammstanzen der OVX Gruppe. In der OVXDS Gruppe gab es eine signifikante Zunahme über die Behandlungzeit. Der Osteoidanteil war in der OVXDS Gruppe nach 3M signifikant höher als in der OVX- und Kontrollgruppe und nach 8M signifikant höher verglichen mit allen Gruppen. In den Wirbelkörperproben war der Anteil des Osteoids in der OVXDS Gruppe signifikant höher als in allen Gruppen und in den Femurbiopsien war die OVXDS Gruppesignifikant höher als OVX und Kontrolle.

Schlussfolgerung: Die OVXDS Gruppe präsentierte sich mit einer defizienten Knochenmineralisierung gezeigt durch einen signifikant höheren Anteil von nicht mineralisier zu mineralisierter Matrix verglichen mit allen anderen Gruppen. Dies lässt vermuten, dass der sekundäre Hyperparathyreoidismus, potenziert durch die Steroidgabe, maßgeblich auf den Knochenmetabolismus einwirkt.

Durch eine noch ausstehende Bestimmung der Mineralisierungsrate mit Hilfe von Fluoreszenz-Markierung wird ein weiterer Aspekt der Fehlregulation darzulegen sein.