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Alloplastische Netze in der Mammarekonstruktion? In-vitro und in-vivo Untersuchungen am Polypropylen-Mesh SERAGYN BR
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Veröffentlicht: | 4. Dezember 2012 |
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Einleitung: In der modernen Mammarekonstruktionschirurgie werden mit steigender Tendenz alloplastische Netze, sogenannte Mesh, implantiert. Durch die chemischen und physikalischen Eigenschaften der verwendeten Biomaterialien können solche Mesh in hohem Maße zur Wiederherstellung eingeschränkter Körperfunktionen beitragen. Im konkreten Anwendungsbeispiel eines Brustaufbaus mittels Silikonimplantaten kann für die kaudale Abdeckung der Prothese auf zwei Methoden zurückgegriffen werden. Einerseits gelingt dies durch die Verwendung von Eigenmaterial, azelluläre Dermis, oder aber durch den Einsatz von alloplastischem Netzmaterial. Darauf und auf klinischen Anwendungen basierend beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit in-vitro, als auch in-vivo Untersuchungen hinsichtlich der Gewebeverträglichkeit des teilresorbierbaren Mesh SERAGYN BR (SERAG WIESSNER KG).
Material & Methoden: Untersuchungen in-vitro wurden mit Hilfe von drei kommerziellen, normalen Primärzelllinien (Fibroblasten, Skelettmyo- und Preadipozyten) durchgeführt. Experimentelle Charakterisierungen erfolgten mittels mikroskopischer (Licht- und Rasterelktronenmikrokopie, EDX-Analysen) und molekularbiologischer Methoden (Immunhistochemie, Zellmetabolismus). Gleichzeitig zu einer hautsparenden Mastektomie, aufgrund eines invasisven Mammacarcinoms, erfolgte bei einer 58-jährigen Patientin eine subpectorative Einlage eines Permanendexpanders, wobei der kaudale Teil der Prothese mit einem SERAGYN BR abgedeckt wurde. Nach abgeschlossener Chemotherapie wurde das Mesh nach achtmonatiger Implantation wieder entfernt, wodurch in-vivo Untersuchungen ermöglicht wurden. Die Charakterisierung des Präparats erfolgte sowohl histologisch, als auch mikroskopisch.
Ergebnis: Die dominante Zelladhärenz der Fibroblasten und Skelettmyocyten in-vitro konnte im Patientenmaterial bestätigt werden. Das Mesh selbst rief keine entzündlichen Reaktionen in der Patientin hervor, allerdings war die Fremdkörperreaktion erheblich. Es kam während der Implantationsphase zu einer Materialreduktion, jedoch kam durch die großporige Konstruktion des Mesh es nicht zur Ausbildung einer Narbenplatte. Darüber hinaus zeigten die mikroskopischen Aufnahmen eine Integration des Mesh in die Körpermatrix.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden in-vivo und in-vitro Studie sprechen für eine gute klinische Anwendung des SERAGYN BR in der Mammarekonstruktion.