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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Herausforderungen für die Zukunft – Vorhersagbarkeit: Biodiversitätskrise – Das Sechste Massensterben auf der Erde

Meeting Abstract

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  • R. Pott - Institut für Geobotanik der G. W. Leibniz Universität, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw34

doi: 10.3205/12dgpw34, urn:nbn:de:0183-12dgpw341

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Pott.
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Gliederung

Text

Biodiversität ist der Begriff für die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Ökosystemvielfalt auf der Erde. Sie macht die Einzigartigkeit unseres Planeten aus und bildet die Grundlage allen Lebens, auch für unser menschliches Dasein. Biodiversität umfasst nicht nur die Vielfalt an Lebensgemeinschaften und Lebensräumen, sie bedeckt den ganzen Erdball im Wasser und an Land und wir sind ein Teil dieser bunten Vielfalt. Wir teilen die Erde mit unzähligen anderen Geschöpfen – bis heute sind etwa 1,75 Millionen Arten an Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen bekannt und wir wissen, dass weit mehr Arten existieren: Zwischen 10 und 100 Millionen Arten könnten es sein, ein Teil wird jedoch aussterben, bevor er überhaupt entdeckt worden ist.

Wir nutzen täglich unzählige Dienstleistungen der Natur: Luft, Wasser, Boden, Nahrungsmittel und Energie für unsere Existenz – und das absolut gratis. Durch Zerstörung und Übernutzung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen hat zwischen den Jahren 1970 und 2000 die Zahl der heute bekannten Arten auf der Erde um etwa 40% abgenommen: ein Artenrückgang auf nahezu die Hälfte in nur 30 Jahren! Das führt dazu, dass wir in der jüngsten Zeit vom Sechsten Massensterben auf unserem Planeten sprechen. Verglichen dazu sind die Dinosaurier beim Fünften Massensterben vor 65,5 Millionen Jahren in Zeitlupe ausgestorben. Wir gehen davon aus, das täglich zwischen 70 und 100 Tier- und Pflanzenarten für immer von der Erde verschwinden, und wir wissen nicht einmal, welcher Nutzen uns für die Biotechnologie, die Ernährung des Menschen und die Medizin unwiederbringlich verloren geht. Unbestreitbar ist, dass wir uns durch unseren beispiellosen Raubbau an der Natur mittel- bis langfristig die eigene Lebensgrundlage entziehen.

Ein Lösungsmodell für die Zukunft besteht darin, dass weltweit alle klimabedingten Großlebensräume und die Ozeane in ihrer urwüchsigen Natur und in ihren Lebensbeziehungen in ausreichend großem Maße erhalten werden, um die erforderlichen Leistungen der globalen Ökosysteme für das künftige menschliche Wohlergehen hervorzubringen und zu gewährleisten.

Keywords: Biodiversität, Globales Massensterben, web of life, Schutz der Natur