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Bildgebende Diagnostik – Osteitis/Osteomyelitis
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Veröffentlicht: | 4. Dezember 2012 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die bildgebende Diagnostik der Knochen- und Knochenmarkentzündung ist in Abhängigkeit zur Krankheitsentstehung, zum Verteilungsmuster und zum Verlauf differenziert.
Ziel der Bildgebung ist der frühzeitige Nachweis der Entzündung, ihrer intra- und parossalen Ausbreitung und des bestehenden Erkrankungsstadiums (z.B. Myelonödem vs. Sequestration).
Lösungsansatz und Denkkonzepte:
- 1.
- Die Projektionsradiographie in digitaler Technik in 2 Ebenen steht am Anfang der Diagnostikkette. Akute Befunde können wahrscheinlich, chronische Befunde nachgewiesen werden. In der Regel gelingt keine kausalpathogenetische Zuordnung. Die Stadieneinteilung ist nur in Einzelfällen möglich.
- 2.
- Die Computertomographie dient in chronifizierten und Spätstadien dem Nachweis der intrafokalen Sequestration sowie der Festlegung des Resektionsausmaßes zur Sicherstellung der erforderlichen operativen Radikalität.
- 3.
- Die Kernspintomographie nimmt aufgrund ihrer hohen Sensitifität und Spezifität eine Brückenfunktion zwischen Primärdiagnostik mittels Röntgen und OP-taktischer Diagnostik mittels Computertomographie ein. Die Kernspintomographie kann frühe Stadien sowohl intra- als auch extraossär, insbesondere aber die Reaktivierung beim chronisch-entzündlichen Prozess belegen. Limitierender Faktor der Kernspintomographie sind Metallimplantate.
- 4.
- Klassische nuklearmedizinische Verfahren wie Skelett- bzw. Granulozytenszintigraphie haben nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Die Kombination von Positronenemissionstomographien mit Schnittbildverfahren im Sinne der Hybridtechnik (PET-CT und/oder MR-PET) sind hingegen aufgrund der Unabhängigkeit von Metallimplantaten und der exzellenten räumlichen Zuordnung wertvolle Ergänzungsuntersuchungen, insbesondere bei der Frage nach reaktivierten chronischen Entzündungsprozessen und deren Ausbreitung.
Zusammenfassung: Die bildgebende Diagnostik ist heute in einem variierten Stufenkonzept in der Lage, sowohl Frühbefunde als auch Differenzierungen von Spätbefunden hinsichtlich reaktivierter Entzündung und/oder Sequestration zu trennen. Dabei spielt für den primären Nachweis und die Befundplanimetrie die Kernspintomographie, für operationstaktische Überlegungen die Computertomographie eine wesentliche Rolle.