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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Bildgebende Diagnostik – Osteitis/Osteomyelitis

Meeting Abstract

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  • R. Braunschweig - Halle

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw07

doi: 10.3205/12dgpw07, urn:nbn:de:0183-12dgpw072

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Braunschweig.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die bildgebende Diagnostik der Knochen- und Knochenmarkentzündung ist in Abhängigkeit zur Krankheitsentstehung, zum Verteilungsmuster und zum Verlauf differenziert.

Ziel der Bildgebung ist der frühzeitige Nachweis der Entzündung, ihrer intra- und parossalen Ausbreitung und des bestehenden Erkrankungsstadiums (z.B. Myelonödem vs. Sequestration).

Lösungsansatz und Denkkonzepte:

1.
Die Projektionsradiographie in digitaler Technik in 2 Ebenen steht am Anfang der Diagnostikkette. Akute Befunde können wahrscheinlich, chronische Befunde nachgewiesen werden. In der Regel gelingt keine kausalpathogenetische Zuordnung. Die Stadieneinteilung ist nur in Einzelfällen möglich.
2.
Die Computertomographie dient in chronifizierten und Spätstadien dem Nachweis der intrafokalen Sequestration sowie der Festlegung des Resektionsausmaßes zur Sicherstellung der erforderlichen operativen Radikalität.
3.
Die Kernspintomographie nimmt aufgrund ihrer hohen Sensitifität und Spezifität eine Brückenfunktion zwischen Primärdiagnostik mittels Röntgen und OP-taktischer Diagnostik mittels Computertomographie ein. Die Kernspintomographie kann frühe Stadien sowohl intra- als auch extraossär, insbesondere aber die Reaktivierung beim chronisch-entzündlichen Prozess belegen. Limitierender Faktor der Kernspintomographie sind Metallimplantate.
4.
Klassische nuklearmedizinische Verfahren wie Skelett- bzw. Granulozytenszintigraphie haben nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Die Kombination von Positronenemissionstomographien mit Schnittbildverfahren im Sinne der Hybridtechnik (PET-CT und/oder MR-PET) sind hingegen aufgrund der Unabhängigkeit von Metallimplantaten und der exzellenten räumlichen Zuordnung wertvolle Ergänzungsuntersuchungen, insbesondere bei der Frage nach reaktivierten chronischen Entzündungsprozessen und deren Ausbreitung.

Zusammenfassung: Die bildgebende Diagnostik ist heute in einem variierten Stufenkonzept in der Lage, sowohl Frühbefunde als auch Differenzierungen von Spätbefunden hinsichtlich reaktivierter Entzündung und/oder Sequestration zu trennen. Dabei spielt für den primären Nachweis und die Befundplanimetrie die Kernspintomographie, für operationstaktische Überlegungen die Computertomographie eine wesentliche Rolle.