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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Interdisziplinäre Primärversorgung von Explosionsverletzungen aus Sicht der Urologie

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw101

doi: 10.3205/11dgpw101, urn:nbn:de:0183-11dgpw1016

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Sparwasser.
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Gliederung

Text

Während noch bei früheren kriegerischen Auseinandersetzunegen Schußwunden auch im urogenitalen Bereich dominierten, sind in den letzten Jahrzehnten gerade auch bei terroristischen Anschlägen Explosionsverletzungen durch Minen oder IED (improvised explosive devices) in den Vordergrund gerückt. Die Rate urogenitaler Verletzungen bei militärischen Konflikten liegt bei 3-4%. Durch die zunehmende Nutzung der Schutzwesten durch die Soldaten konnte die Rate abdomineller Verletzungen erheblich reduziert werden, im Golfkrieg war nur noch bei 17% der urologisch Verletzten eine abdominelle Beteiligung festzustellen. Vorrangig sind die nun Verletzungen des Beckens und des äußeren Genitale. Bei terroristischen Anschlägen steht von urologischer Seite allerdings weiterhin das lebensbedrohliche Nierentrauma im Vordergrund. Generell sind Nierenverletzungen sehr häufig mit weiteren abdominellen Verletzungen assoziiert und bedürfen einer interdisziplinären abgestuften Versorgung,deren Grundsätze unter Friedens - und Einsatzbedingungen dargestellt werden. Bei Kombinationsverletzungen des Beckens mit Blasen - oder Urethrabeteiligung ist von urologischer Seite zunächst die Sicherung des Harnabflusses vorrangig, intraperitoneale Blasenrupturen müssen sofort operativ versorgt werden. Bei offenen Verletzungen des äußeren Genitale kan ein aufwändiges Wunddebridement erforderlich werden, eventuelle spätere rekonstruktive Eingriffe sollten initial bereits antizipiert und bedacht werden.