gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Plastische Deckung einer Trachealnekrose durch Neo-Mucosa aus einer Omentum-gestielten Magenmanschette

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Holger Rupprecht - Klinikum, Viszeral-, Thorax-, und Gefäßchirurgie, Fürth
  • Daniel Ditterich - Klinikum, Viszeral-, Thorax-, und Gefäßchirurgie, Fürth
  • Martin Rexer - Klinikum, Viszeral-, Thorax-, und Gefäßchirurgie, Fürth

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw086

doi: 10.3205/11dgpw086, urn:nbn:de:0183-11dgpw0869

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Rupprecht et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Bei einer 50-jährigen Frau mußte wegen eines Adenokarzinoms eine Lungenoberlappen -resektion durchgeführt werden. Da in der histologischen Begutachtung ein Stadium III B vorlag, wurde eine adjuvante Chemotherapie angeschlossen. Nach einigen Zyklen entwickelte die Patientin eine fulminante Sepsis, die eine Rethorakotomie erforderte. Dabei fand sich eine jauchig zerfallene Restlunge mit einem ausgedehntem Empyem sowie eine nekrotisch bedingte Perforation der Trachea oberhalb der Bifurkation. Nach der Restpneumonektomie wurde der Trachealdefekt zunächst mit filzarmierten Fäden versorgt. Der Defekt ließ sich damit nicht beherrschen ebenso wenig der septische Zustand. Die Versorgung der Trachea mit einem Interkostal-, und einem Diaphragmamuskellappen schlug ebenfalls fehl; nach etwa 48 Stunden waren beide Lappen nekrotisch. Als Ultima ratio-Maßnahme erfolgte schließlich eine Oberbauchlaparotomie. Aus der großen Magenkurvatur wurde eine circa 5 x 5 cm Vollwandmanschette exzidiert, welche am Omentum majus inklusive der Arteria epiploica dextra gestielt wurde. Dieses Konvolut ließ sich transdiaphragmal in den rechten Thorax verlagern. Die Manschette wurde mit Einzelknopfnähten in die Trachealnekrose als "Neo-Mucosa" implantiert. Das Omentum diente dabei als "Füllmaterial" für die Pleurahöhle, um eine raschere Wundreinigung zu erzielen. Mit einem Vakuumschwamm (VAC) und einem Sog von 125 mm Hg ließ sich das "Magenimplantat" bzw. der Tracheldefekt "abdichten" und zusätzlich eine schnellere Granulation provozieren. Nach mehreren Vakuumverbandswechsel und insgesamt 3 Monaten Intensivstation konnte die Patientin nach Hause entlassen werden. Für fast 2 Jahre konnte sie ihre häuslichen Aufgaben verrichten und in den Urlaub fahren, bis sie an Hirnmetastasen verstorben ist. Nach Literaturrecherche ist dies der erste Fall einer plastischen Trachealdeckung mit Magenmanschette, Omentum und VAC-Therapie.