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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Anwendung eines neuen Punktionsinstrumentariums zum Einbringen einer Stimmprothese nach Laryngektomie (Provox-VEGA-Punktions-Set)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Klinik, Ulm
  • Steffen Nolte - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Klinik, Ulm
  • Dirk Römer - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Klinik, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Klinik, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw068

doi: 10.3205/11dgpw068, urn:nbn:de:0183-11dgpw0683

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Verwendung von Stimmprothesen gilt seit ca. 15 Jahren als Gold-Standard in der Stimmrehabilitation nach totaler Laryngektomie. Die Versorgung erfolgt in der Regel als primäre Anlage im Rahmen der Laryngektomie oder sekundäre Anlage im Intervall mit einem wiederverwendbaren Trokar oder starren Ösophaguskop, einem Führungsdraht und anatomischen Gefäßklemmen. Der Einsatz dieses Instrumentariums erfordert zum einen eine gewisse Übung, zum anderen kann es durch die Verwendung des Trokars und die nachfolgende Manipulation mit den Gefäßklemmen zu einer Traumatisierung des Gewebes im Bereich des Parius membranaceus kommen, bzw. die Stimmprothese beschädigt werden. Wir stellen die Ergebnisse einer Phase I/II Studie bei Verwendung eines neuen atraumatischen Punktionssets zur primären und sekundären Stimmprothsenanlage vor.

Patienten und Methoden: Bei 21 Patienten erfolgte nach Aufklärung und Unterschrift der die Verwendung des Provox-VEGA-Punktions-Sets im Rahmen der primären (16) oder sekundären (5) Stimmprothesenanlage. Bei allen Prozeduren wurde die OP videodokumentiert und mittels eines Fragebogens Handhabung, Komplikationen und OP-Erfolg erfasst.

Ergebnisse: Die durchschnittliche OP-Dauer lag bei primären Stimmprothesenanlagen bei 83,5(±19,12) Sekunden, bei sekundären Anlagen bei 212,57(±93,03) Sekunden. Bei 19 Patienten konnte die Prothese problemlos eingebracht werden, bei zwei Patienten musste im Eingriff wegen eines verdickten Parius membranaceus auf eine längere Prothese gewechselt werden. Schwerwiegende Komplikationen wurden in keinem Fall beobachtet. Bei einem Patienten kam es im Rahmen der Sekundärpunktion zu eine diskreten Verletzung der Schleimhaut der Ösophagushinterwand. Die Handhabung des Punktionssystems wurde von den behandelnden Ärzten als einfacher und weniger komplikationsträchtig eingeschätzt.

Schlussfolgerung: Das Provox-VEGA-Punktionsset hat sich im Rahmen der Studie als sicheres Hilfsmittel zu Stimmprothesenanlage bewährt. Die Handhabung ist gegenüber anderen Systemen deutlich vereinfacht, eine Traumatisierung des Gewebes wird minimiert.