gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Komplexe Nasenrekonstruktion nach ausgedehnten Verbrennungen des Gesichtes

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Niklas Iblher - Uniklinik Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • G. Björn Stark - Uniklinik Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Viktor Jurk - Uniklinik Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw037

doi: 10.3205/11dgpw037, urn:nbn:de:0183-11dgpw0379

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Iblher et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Nase ist ein zentraler Gesichtsanteil und spielt eine entscheidende Rolle in der Gesamterscheinung eines Menschen. 3-gradige Verbrennungen an Gesicht und speziell an der Nase führen zu ausgedehnten Weichteildefekten, die extremen Vernarbungsvorgängen ausgesetzt sind. Diese Narben sind nicht nur auffällig und entstellend, sondern schränken auch die Nasenfunktion erheblich ein.

Die Rekonstruktion der kompletten Nase ist im vernarbten Gesicht technisch anspruchsvoll und zeitaufwendig, kann aber bei Anwendung der richtigen Techniken zu sehr anspruchsvollen Ergebnissen führen.

Um sowohl die Funktion der Nase als auch die ästhetische Erscheinung wiederherzustellen, muss eine komplexe mehrschichtige Rekonstruktion durchgeführt werden, bei der das Inner lining, das Nasengerüst und die Haut vollständig rekonstruiert werden müssen.

Methode: Anhand eines klinischen Fallbeispieles wird die komplexe Rekonstruktion der kompletten Nase, wie sie von Jaque Joseph beschrieben und von Burget und Menick verfeinert wurden, dargestellt. Hierbei wird auf die Feinheiten einzelner Rekonstruktionsschritte und das Ausmaß der Rekonstruktion eingegangen.

Fall: Bei einem 30 jährigen Patienten besteht ein totaler Nasenverlust nach frühkindlicher Verbrennung mit einer defekten Atemmaske. Der Patient ist bisher mit einer funktionell und ästhetisch völlig inadequaten Brillenepithese versorgt.

Im Rahmen der Rekonstruktion in mehreren Schritten wurde das Innerlining mit einem freien Radialislappen, der schmetterlingsförmig gefaltet wurde, wiederhergestellt. Das Nasengerüst wurde mit einem autologem Rippenknorpelkonstrukt aufgebaut und der Nasenrücken mit „diced cartilage“-Transplantat erhöht. Die Rekonstruktion der äußeren Haut erfolgte mit einem paramedianen Stirnlappen. Der Aufbau der hypoplastischen Prämaxilla wurde mit Implantaten aus porösem Polyethylen durchgeführt.

Ergebnisse: Die mehrzeitige funktionelle und ästhetische Rekonstruktion der kompletten Nase nach Verbrennungen ist unter Beachtung der grundlegenden Aufbauschritte eine effektive Methode. Dabei kann durch den Einsatz von autologem Material (freier Radialislappen und Rippenknorpel) das Innerlining und das Nasengerüst wiederhergestellt und mit dem paramedianen Stirnlappen die Haut mit ihrer natürlichen Textur und Farbe rekonstruiert werden. Durch die Augmentation der Prämaxilla mit allogenen Implantaten (Polyethylen) kann zusätzlich eine Verbesserung des Gesichtsprofils erreicht werden. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Als Resultat kann ein dauerhafter Nasenersatz mit verlässlichem Eigengewebe mit hervorragendem funktionellem und ästhetischem Ergebnis erzielt werden.