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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Weichteil-Sarkome am Fuß: anatomische Rekonstruktion und multidirektionale Stabilisierung mit freier M. gracilis Lappenplastik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Timm Oliver Engelhardt - Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Cornelius Schubert - Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Hisham Al Ghamdi - Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Andreas Frick - Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland
  • Ricardo E. Giunta - Handchirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc210

doi: 10.3205/15dgpraec210, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2109

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Engelhardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Therapie der Wahl von Weichteil-Sarkomen ist bei geeigneten Patienten das gliedmaßen-erhaltende Vorgehen. Schlüsselrolle hat die geforderte chirurgische R0-Resektion. 5-Jahres -Überlebensraten sind heute in spezialisierten Zentren vielversprechend

Problemstellung: Hierdurch gewinnen Extremitäten-Funktion mit Lebensqualität und damit auch die sekundäre Defektdeckung mit anatomischer, autologer Rekonstruktion an Bedeutung. Anatomische Rekonstruktion und Wahl der Lappenplastik können das funktionelle und ästhetische Ergebnis entscheidend beeinflussen.

Ziel der Arbeit: Die Arbeit befasst sich mit Anwendungsmöglichkeiten der mikrovaskulären M. gracilis Lappenplastik zur Defektdeckung und anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßen-erhaltender Weichteil-Sarkom-Resektion am Fuß.

Material und Methode: Im Zeitraum 2012-2015, mittlerer Beobachtungzeitraum 444 Tage (98-820), wurde bei 11 Patienten (weiblich N=6), Durchschnittsalter 49 Jahre (23-76) nach gliedmaßen-erhaltender Tumor-Resektion (Leiomyosarkom N=4, Myxofibrosarkom N=2, Klarzell-Sarkom N=1, Granularzelltumor N=1, pleomorphes Sarkom N=1, Synovial Sarkom N=2) am Fuß die anatomische Rekonstruktion durch mikrovaskuläre Defektdeckung mit Wiederherstellung der vertikalen und transversalen Stabilität (multidirektional) mit der M. gracilis Lappenplastik durchgeführt.

Ergebnisse: Bei N=11 wurde eine erfolgreiche Defekt-Deckung ohne operationspflichtige Wundheilungsstörungen (adjuvante Radiatio N=7) erzielt. Ergänzend erfolgte die anatomische Rekonstruktion der folgenden aus onkologischen Gründen resezierten anatomischen Strukturen unter Verwendung der M. gracilils Sehne: Retinaculum extensorum N=1, Beuge-/Strecksehne N=6, Streckerhaube N=2, Sehnen-Reinsertion N=1, Lig. collaterale Grundgelenk N=4, Lig. metatarsale transversum profundum N=1, Lig. metacarpale transversum profundum N=1. Im Beobachtungszeitraum ergaben sich keine Hinweise auf Lokalrezidive oder metastatische Ausbreitung.

Schlussfolgerung: Neben Defektdeckung unter Berücksichtigung von Sensibilität bzw. Weichteil-Stabilität, Totraum-Obliteration und Prophylaxe strahleninduzierter Wundheilungsstörungen soll das Ziel auch Rekonstruktion multidirektionaler Stabilität und komplexer Biomechanik/-kinetik am Fuß sein. Die M. gracilis Lappenplastik ist unsere erste Wahl zur anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßen-erhaltender Sarkom Resektion in Arealen wo epikritische Sensibilität untergeordnet ist.