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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Handavulsion, ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Gabriel Marey - BG Klinik Bergmannstrost, Plastische Chirurgie, Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 86

doi: 10.3205/13dgpraec187, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1874

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Marey.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei Avulsionsverletzungen handelt es sich um ungleich schwerere Verletzungen als bei Amputationsverletzungen, da es durch den Unfallmechanismus nicht zu einer isolierten Durchtrennung der Strukturen, sondern durch den Ausriss der Extremität zu schweren und teils langstreckigen Begleitverletzungen der funktionellen Strukturen kommt. So reißen die Sehnen zumeist auf ganzer Länge am Muskelansatz aus und erschweren so die Rekonstruktionsmöglichkeiten im Hinblick auf die Wiederherstellung der Funktion. Gleiches gilt für die Nerven und die Gefäße, die zumeist auch langstreckige Gewebedestruktionen aufweisen.

Fallbeschreibung: Am 28.11.2012 wurde ein 35-jähriger Mann mit einer Handavulsion in unsere Klinik eingewiesen. Die Verlegung erfolgte direkt luftgebunden, sodass nach dem Unfallzeitpunkt gegen 11:20 Uhr bereits um 14:00 Uhr mit der Operation begonnen werden konnte. Die OP erfolgte zunächst in zwei Teams zur Vorbereitung des Amputats und des Stumpfes, um dann die Replantation durchführen zu können. Diese erfolgte dann über eine verkürzende Handgelenksarthrodese und anschließend die Revaskularisierung der A. ulnaris und radialis. So war die Durchblutung nach Anschluss dreier dorsaler Venen die Durchblutung der Hand gegen 18:00 Uhr wiederhergestellt.

Durch den Avulsionsmechanismus war die Mehrheit der beuge- und streckseitigen Motoren nicht mehr zu verwerten, da hier die Sehnen auf voller Länge am Ansatz ausgerissen waren. Es konnten jedoch je ein Beuger und Strecker für den Daumen und für die Langfinger, welche vorher gebündelt wurden, angeschlossen werden.

Hinsichtlich der Sensibilität konnte der N. ulnaris genäht werden, der N. medianus blieb unversorgt, da dieser auf einer Defektstrecke von 6cm ausgerissen war. Er muss im Intervall rekonstruiert werden.

Ergebnis: Bei komplikationslosem Heilverlauf konnte der Patient direkt postoperativ beginnend krankengymnastisch beübt werden und im Anschluss nach abgeschlossener Wundheilung in unsere stationäre spezielle handtherapeutische Rehabilitation überführt werden. Hier wurde das Training zur Wiedererlangung einer Handfunktion weitergeführt und intensiviert.

Heute kann der Patient wieder Dinge mit seiner replantierten Hand greifen und ist für eine Nervenrekonstruktion nach der ersten Rehaphase vorgesehen. Nach der Nervenrekonstruktion ist ein weiterer Rehaaufenthalt bei uns geplant, um anschließend über eine Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit an einem angepassten Arbeitsplatz anzuvisieren.

So kann die vollständige medizinische Akutversorgung über die Rehabilitation bis zur Wiedereingliederung des Patienten in den Arbeitsalltag in Zusammenspiel und stetigem Austausch mit den einzelnen beteiligten Fachdisziplinen und der zuständigen BG in einer Hand unter einem Dach individualisiert auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten erfolgen.

Schlussfolgerung: Wird entsprechend dem noch in der Behandlung stehenden Patienten noch aktuell eingefügt.