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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Biotech XXS Plate – ein neues individuell einsetzbares winkelstabiles Platten-Schrauben-System in der traumatologischen und rekonstruktiven Handchirurgie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ingo Budweg - Uniklinikum Lübeck, Abteilung für plastische, Verbrennungs- und Handchirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Maria-Eirini Liodaki - Uniklinikum Lübeck, Abteilung für plastische, Verbrennungs- und Handchirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Eike Wenzel - Uniklinikum Lübeck, Abteilung für plastische, Verbrennungs- und Handchirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Peter Mailänder - Uniklinikum Lübeck, Abteilung für plastische, Verbrennungs- und Handchirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Frank Siemers - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost, Abteilung für plastische Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Felix Stang - Uniklinikum Lübeck, Abteilung für plastische, Verbrennungs- und Handchirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 76

doi: 10.3205/13dgpraec178, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1781

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Budweg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Biotech XXS Plate ist ein neues winkelstabiles Platten-Schrauben-System, dass sich insbesondere in der traumatologischen Handchirurgie bereits bewährt hat.

Ziele: Ziel der Studie war es, das klinisch-radiologische Outcome des oben genannten Osteosynthese-Systems zu untersuchen. Gleichzeitig sollten Vor- und Nachteile der Systemanwendung untersucht werden.

Material/Methode: Bisher konnten insgesamt 17 Patienten mit Frakturen der Mittelhand- und Grundgliedknochen mit dem oben genannten System versorgt werden. Die Zugänge erfolgten genauso wie bei anderen winkelstabilen Schrauben-Platten-Systemen. Intraoperativ konnte eine individuellvoptimal passgerecht Platte aus einer standardisierten Multifunktionsplatte mit einem T- und Y-Ende geschnitten werden. Die Platte wurde bildwandlergestützt auf dem Knochen positioniert und mit feinen K-Drähten gehalten. Nun konnten die selbstschneidenden Schrauben (1,7 mm) nach Aufbohren des Knochens eingebracht werden. Die multidirektionale Winkelstabilität von max. 20° wurde dadurch erreicht, dass sich die Schrauben in einem besonderen Fixiersystem („Easy Lock“) verblockten. Ein innerer Kranz im Schraubenloch aus Peek-Optima dient dabei zur Fixierung des Schraubenkopfgewindes. Postoperativ legten wir eine Gipsschiene zur Konsolidierung der Weichteile an. Eine frühfunktionelle gipsfreie Nachbehandlung nach spätestens 14 Tagen postoperativ wurde angestrebt.

Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich gute funktionelle Ergebnisse nach Einsatz des oben genannten Systems (keine Schrauben oder Plattenbrüche, keine Dislokationen von Frakturen) Reizungen- oder Rupturen der knochennahen Strecksehnen wurden nicht beobachtet. Kaltverschweißungen der Schrauben wurden ebenfalls nicht beobachtet. Das System ist in seiner Anwendung jedoch initial ein wenig komplexer und schwieriger in seiner Anwendung als andere Platten-Schrauben-Systeme. Die kompletten klinisch-radiologischen Daten werden vorgestellt.

Diskussion: Langfristige Ergebnisse liegen bei dem System noch nicht vor. Insgesamt zeigt das System gute Vorteile gegenüber anderen Systemen. Dazu gehören vor allem die niedrige Plattenhöhe, aber auch der nicht vorhandene Metallabrieb beim Bohren und Einbringen der Schrauben. Die individuell anzupassende Platte stellt ebenfalls einen Vorteil gegenüber anderen Systemen dar, da sich der Operateur die bestmögliche Platte selbst zurechtschneiden kann. Die nicht zu erwartende Kaltverschweißung erleichtert später die Implantatentfernung. Trotz der schwierigeren Anwendung des Systems gegenüber anderen Platten-Schrauben-Systemen überwiegen jedoch die Vorteile, wenn das System von einem erfahrenen und in der Frakturversorgung geübten Handchirurgen eingesetzt wird. Die Firma optimiert mit kurzer Latenz das System, so dass auch bald eine spezielle und ebenfalls individuell zuschneidbare Leiterplatte und Zugschrauben zu erwarten sind.