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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Spannungsverteilung bei Rektusscheidenplikatur – intraoperative tensiometrische Untersuchungen am Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ziad Kalash - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G.B. Stark - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 27

doi: 10.3205/13dgpraec133, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1334

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Kalash et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Plikatur der Rektusfaszie ist ein Verfahren, welches bei fast jeder Abdominalplastik durchgeführt wird. Die Plikatur kommt, ebenfalls beim Verschluss von Fasziendefekten und nach Entnahme Transverser Rektus Abdominis Musculocutaneus (TRAM)-Lappen zum Einsatz. Bei einer Rektusdiastase kommt es zu Abweichungen des medialen Rektusrandes von der Mittellinie des Bauches. Diese Abweichung ist im Bereich des Nabels zumeist am stärksten ausgeprägt. Durch die Plikation sollen die beiden Rektus-Muskeln wieder in der Mittellinie zusammengerafft werden. Dies erfordert eine stabile und zuverlässige Nahttechnik.

Ziele: Das Ziel dieser Studie war, die effektive Spannungsverteilung bei Rektusplikation durch die bei uns verwendete Technik während der Korrektur von Rektusdiastase, des Verschlusses von Fasziendefekten bei Patienten nach Bauchdeckenstraffung oder der Entnahme von TRAM-Lappen zu untersuchen.

Material/Methode: Bei der Rektusscheidenplikatur wurde bei 20 Patienten intraoperativ die Spannung in drei verschiedenen Ebenen im Bereich der Plikationlinie gemessen. Die Messungen erfolgten mit Hilfe einer medizinisch sterilisierten Federwaage und wurden stets durch die gleiche Person durchgeführt. Weitere Messungen wurden während der Plikatur durchgeführt und die jeweilige Spannungsreduktion bzw. -verteilung dokumentiert.

Ergebnis: Bei allen Patienten zeigte sich, dass die höchste Spannung bei Rektusdiastase auf Bauchnabelhöhe ist. Durch fortlaufende Naht von xiphoid nach kaudal kann eine signifikante Spannungsreduktion in der kaudalen Hälfte dokumentiert werden (p<0.0001). Analog kann durch diese Methode auch bei Fasziendefektverschluss (z.B. nach Entnahme von Rektuslappenplastik) die Spannung auf die kraniale Plikationshälfte verteilt werden.

Diskussion: Die Spannungsverteilung durch fortlaufende Naht bei Rektusscheidenplikatur ist eine effektive Methode bei Verschluss von Fasziendefekten oder bei der Korrektur von ausgeprägter Rektusdiastase. Durch diese Technik kann die große Spannung in die kaudale Hälfte auf die kraniale verteilt und führt analog bei Anwendung nach TRAM-Lappenentnahme zur Spannungsfreier und stabiler Bauchwandverschluss im Unterbauch. Dies konnten wir durch unsere Messungen objektiv dokumentieren.