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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Ist die routinemäßige histologische Untersuchung exzidierter Mastektomienarben gerechtfertigt?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker A. Momeni - Stanford University Medical Center, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Palo Alto, United States
  • P. Tran - Stanford University Medical Center, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Palo Alto, United States
  • J. Dunlap - Stanford University Medical Center, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Palo Alto, United States
  • G. Lee - Stanford University Medical Center, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Palo Alto, United States

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocBCHIP02

doi: 10.3205/12dgpraec154, urn:nbn:de:0183-12dgpraec1541

Veröffentlicht: 10. September 2012

© 2012 Momeni et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Routinemäßig wird im Rahmen der Brustrekonstruktion die exzidierte Mastektomienarbe zur histologischen Untersuchung versandt. Diese Praxis wird jedoch zunehmend kontrovers diskutiert. In einer retrospektiven Analyse wurde untersucht, ob die routinemäßige histologische Untersuchung exzidierter Mastektomienarben therapeutische Konsequenzen hatte.

Material und Methoden: Unter Verwendung des „Stanford Translational Research Integrated Database Environment” (STRIDE) wurden alle Patienten, bei denen eine Implantat-basierte Brustrekonstruktion durchgeführt wurde, identifiziert. Nur Patienten, bei denen die exzidierte Mastektomienarbe histologisch untersucht wurde, wurden in die Studie eingeschlossen. Die nachfolgenden Parameter wurden erfasst: Alter der Patienten, Tumorhistologie, Tumorstadium, Rezeptorstatus (Östrogen, Progesterone, Her2neu), Zeitintervall zwischen Mastektomie und Rekonstruktion und letztlich histologischer Untersuchungsbefund der exzidierten Mastektomienarbe.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 442 Patienten im Alter von 22 bis 72 Jahre (Durchschnittsalter 45,9 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Bei 359 Patienten erfolgte die Mastektomie mit nachfolgender Brustrekonstruktion im Rahmen der Behandlung eines invasiven Karzinoms. Im Gegensatz hierzu erfolgte bei 83 Patienten die Mastektomie mit nachfolgender Brustrekonstruktion für in-situ Karzinome. Insgesamt wurden 619 Mastektomienarben histologisch untersucht. Der häufigste histologische Befund war unspezifisches Narbengewebe. Es ist hervorzuheben, dass bei keiner Patientin ein Rezidiv nachgewiesen wurde.

Schlussfolgerung: Obgleich einige Autoren die routinemäßige histologische Untersuchung exzidierter Mastektomienarben vorschlagen, wurde der theoretische Benefit dieser Praxis, nämlich die frühzeitige Erkennung eines Lokalrezidives, in keinem unserer Patienten beobachtet. Im Gegensatz zur gegenwärtig routinemäßigen histologischen Untersuchung ist eine selektive Nutzung dieses diagnostischen Verfahrens, z.B. bei Tumoren mit prognostisch ungünstigen Charakteristika, womöglich sinnvoller.