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Fallpauschalen in der rekonstruktiven Brustchirurgie – ein europäischer Vergleich
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Einleitung: Fallpauschalen stehen im Zentrum der Leistungsvergütung in den meisten Industrienationen. Unser Ziel war es, die Vergütung in der rekonstruktiven Mammachirurgie international zu untersuchen.
Material und Methoden: Wir betrachteten die gängigen chirurgischen Therapieoptionen für ein- und zweiseitige Brustrekonstruktion (gestielte und freie Lappenplastiken, alloplastische Methoden) bei unterschiedlichen zugrundeliegenden Diagnosen. Die entsprechenden nationalen Grouper-Softwareprogramme wurden dazu verwendet, die passenden Diagnosis-Related Groups zu bestimmen, von denen schließlich die Vergütung abgeleitet wurde.
Ergebnisse: Die Leistungsvergütung für gestielte Lappenplastiken betrug im Mittel 5593 €, für freie Lappenplastiken 9149 € und für die alloplastische Mammarekonstruktion 4037 €, mit den höchsten Werten in Schweden und der niedrigsten Vergütung in Italien. Auch nach Korrektur der Preise durch Kaufkraftparitäten veränderte sich diese Relation nicht. Das österreichische System sieht eine klare Differenzierung zwischen ein- und zweizeitigen rekonstruktiven Verfahren vor, während die Situation in den anderen vier Ländern Anreize zum zweizeitigen Vorgehen schafft. In nur einem Land werden Operationen an beiden Mammae in derselben Sitzung durch höhere Vergütung berücksichtigt.
Schlussfolgerung: Die meisten Länder haben Systeme mit Prozedurentriggerung, während wenige auch die zugrundeliegende Diagnose einkalkulieren. Dies bedingt nicht immer einen erhöhten Ressourcenaufwand und gerechtfertigt somit nur gelegentlich Vergütungsunterschiede. Für freie Perforatorlappen besteht praktisch kein monetärer Anreiz im Vergleich zu den freien myocutanen Lappenplastiken. Erstmalig konnten konkrete klinische Fälle in der rekonstruktiven Mammachirurgie international auf Mikroebene verglichen werden, während vorangegangene Analysen Systemvergleiche auf Makroebene durchführten.