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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Freie neurovaskuläre Muskeltransplantate – ein Erfahrungsbericht anhand von 54 Fällen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker M.H.J. Becker - Plastische Chirurgie im Pauwelshaus, Aachen, Germany
  • F. Lassner - Plastische Chirurgie im Pauwelshaus, Aachen, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV60

doi: 10.3205/12dgpraec071, urn:nbn:de:0183-12dgpraec0716

Veröffentlicht: 10. September 2012

© 2012 Becker et al.
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Gliederung

Text

Bei peripheren Nervenschäden, hauptsächlich Läsionen des Plexus brachialis, wurden in dem Zeitraum 2/04 bis 2/12 an 603 Patienten wiederherstellende Operationen durchgeführt. In 54 Fällen wurden freie neurovaskuläre Muskeltransplantate eingesetzt. Der minimale Zeitabstand für die postoperative Evaluation betrug neun Monate.

Bei 51 Patienten wurde der M. grazilis transplantiert, bei drei Patienten mit kombiniertem Weichteildefekt und/oder flächigem Muskel im Zielgebiet der M. latissimus dorsi.

Bei 34 Patienten wurde der M. grazilis als Bizepsersatz verwendet. Bei sieben Patienten bestanden funktionelle Defekte im Unterarm, die eine M. grazilis-Transplantation notwendig machten. In fünf Fällen war eine Fazilalisparese die Ursache. Die übrigen acht Fälle verteilen sich auf funktionelle Defekte am Peronaeus (5) und an der Schulter (3).

In Abhängigkeit von der unterschiedlichen Pathologie der Nervenschädigung wurde die Innervation über unterschiedliche Verfahren erreicht. Diese variieren von kurzen Distanzen (z.B. die Rami muskulares des Medianus, Ramus masseterikus, medialer Pectoralnerv) bis zu seriellen, kombinierten Transplantaten mit einer Länge von über 55 cm, anschließender Biopsie nach 1-2 Jahren Reinnervationszeit und sekundärem Muskeltransfer. Das Alter der Patienten variiert von 2,5 bis zu 58 Jahren.

Zwei Musekltransplantate wurden verloren, eins aus vaskulärer und eins aus nervaler Ursache.

Die besten Ergebnisse wurden durch definierte motorische Spendenerven erreicht, auch über lange Distanzen. Bei nervalen Anschluß an gemischten Nerven weisen Kraft und Ausdauer der transplantierten Muskeln eine erheblich grössere Varianz auf.