Artikel
Experimenteller Einsatz von aktiviertem Protein C und Antithrombin III bei freien Leistenlappenplastiken mit akuter sekundärer venöser Stase im Rattenmodell
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Freie mikrochirurgische Lappentransplantate sind im postoperativen Verlauf vital bedroht durch Verschluss der zu- und/oder abführenden Blutgefäße durch Thrombosierung oder Vasospasmus. Sie reagieren dabei deutlich empfindlicher auf Ischämie/Reperfusion als gestielte Lappenplastiken. Das Risiko von Lappennekrosen kann durch Optimierung der Operationstechnik als auch durch medikamentöse Einflussnahme auf Hämostase, Rheologie und Vasomotorik reduziert werden. In unserer Studie wurden die Effekte von aktiviertem Protein C (APC) sowie von Antithrombin III (AT-III) auf das Überleben frei transplantierter Lappenplastiken mit sekundärer akuter venöser Stase untersucht.
Material und Methoden: Bei unvorbehandelten männlichen Sprague Dawley-Ratten wurden adipokutane Leistenlappentransplantate standardisierter Größe mikrochirurgisch an die großen Halsgefäße transplantiert. Nach 24 Stunden wurden die Stielgefäße reexploriert und die Lappenarterie katheterisiert. Hierüber wurde entweder keine Infusion (Gruppe A, n=14), Vollelektrolytlösung (Gruppe B, n=9), APC.-Lösung (Gruppe C, n=10) oder AT-III-Lösung (Gruppe D, n=11) infundiert und danach durch Abklemmen der Lappenvene eine 35-minütige temporäre akute venöse Stase gesetzt. Die Transplantate sowie die kontralaterale Leistenregion wurde nachfolgend mittels Intravitalmikroskopie untersucht und im weiteren 14-tägigen Verlauf makroskopisch beurteilt.
Ergebnisse: In der Gruppe A lag die Überlebensrate der Transplantate bei 14%, in der Gruppe B bei 11%. In Gruppe C zeigten 60% und in Gruppe D 73% der Tiere eine vitale Lappenplastik zu Versuchsende.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine positive Beeinflussbarkeit der Überlebensrate gefährdeter freier Hautweichteiltransplanatate durch die Applikation von AT-III und APC hin. Die Ergebnisse stehen in Einklang mit den Resultaten eigener Vor-Experimente mit Heparin.