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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Der medial thigh lift zur perinealen und genitalen Defektdeckung

Meeting Abstract

  • Gabriel Djedovic - Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck
  • Ulrich M. Rieger - Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck
  • Peter Kronberger - Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck
  • Tanja Schütz - Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck
  • Viktor Skradski - Universitätsklinik für Urologie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck
  • Gerhard Pierer - Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, A.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecV98

doi: 10.3205/11dgpraec099, urn:nbn:de:0183-11dgpraec0992

Veröffentlicht: 27. September 2011

© 2011 Djedovic et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit Verlust von Haut-Weichteilgewebe im Perineal- oder Genitalbereich nach Traumen, Infektionen oder Tumoren stellen den plastischen Chirurgen häufig vor die herausfordernde Aufgabe der Defektdeckung. Obwohl schon zahlreiche Techniken der Defektdeckung im Genitalbereich beschrieben wurden, möchten wir in dieser Arbeit eine weitere Möglichkeit vorschlagen.

Material und Methoden: Drei Patienten (2 männlich, 1 weiblich) wurden mit Hautweichteildefekten im Genitoperinealbereich mit der Bitte um Defektdeckung an unserer Abteilung vorgestellt: Ein 17-jähriger Patient erlitt ein Überolltrauma im Skrotalbereich mit Verlust eines Großteils der Skrotalhaut. Nach ausführlichem Debridement und Wundkonditionierung konnte nicht nur die gesamte fehlende Skrotalhaut mittels bilateralem medial thigh lift ersetzt werden, sondern auch ein Neoskrotum rekonstruiert werden. Ein 48-jähriger Patient wurde mit der Akutdiagnose eines Fournier-Gangrän an unsere Abteilung überstellt. Nach mehrmaligem Debridement stellte sich ein Defekt dar, welcher das gesamte Skrotum, Teile des Perineums wie auch der Peniswurzel betraf. Nach Wundkonditionierung konnte der gesamte Defekt mittels bilateralem medial thigh lift erfolgreich gedeckt werden und ein Neoskrotum imitiert werden. Eine 67-jährige Patientin wurde aufgrund eines Mb. Paget-Rezidiv der rechten Vulva hemivulvektomiert. Nach Mobilisierung des Weichteilgewebes der rechten Oberschenkelinnenseite konnte mit einem unilateralen medial thigh lift der Defekt verschlossen werden und eine Neovulva wiederhergestellt werden.

Ergebnisse: Postoperativ zeigten sich bei keinem Patienten Hinweise für Wundheilungsstörungen. Im postoperativen Follow-up kam es zu einem sehr guten Einheilen des gewonnenen Gewebes mit einem sehr ansprechenden ästhetischen Ergebnis des Neoskrotums bzw. -vulva. Die bei beiden Patienten durchgeführte Sonographie bot keinen Hinweis für eine vaskuläre Beeinträchtigung der Hoden.

Schlussfolgerung: Das durch den medial thigh lift gewonnen Hautweichteilgewebe der Oberschenkelinnenseite zeigt sich nicht nur als vorzügliche Möglichkeit zur Defektdeckung im Genitoperinealbereich, sondern eignet sich gleichzeitig zur Rekonstruktion eines Neoskrotums wie auch einer Neovulva.