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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Möglichkeiten und Grenzen der Tumorresektion bei malignen Hauttumoren im Kopf-Hals-Bereich beim älteren Patienten

Meeting Abstract

  • author Alina Hold - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • Werner Haslik - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • Alexandra Fochtmann - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • John Tzou Chieh-Han - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • Klaus Franz Schrögendorfer - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • Thomas Rath - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien
  • Manfred Frey - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, MUW, AKH Wien

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecV88

doi: 10.3205/11dgpraec089, urn:nbn:de:0183-11dgpraec0890

Veröffentlicht: 27. September 2011

© 2011 Hold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung maligner Hauttumore im Kopf-Hals-Bereich stellt für den Chirurgen eine große Herausforderung dar: Bei ausreichender Radikalität gilt es die einzelnen Strukturen im Kopf-Hals-Bereich zu erhalten oder deren Funktion und Ästhetik wiederherzustellen. Dies ist bei kleineren Läsionen unproblematisch zu bewältigen. Bei Tumoren größerer Ausdehnung oder Tumorrezidiven kommt neben der aufwändigen chirurgischen Therapie bei älteren Patienten auch die Problematik der Begleiterkrankungen und der oft kürzeren Restlebenszeit zum Tragen, sodass sich in diesen Situationen immer die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt.

Material und Methoden: In unserem Patientenkollektiv der Klinischen Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Wien wurde retrospektiv zwischen 1994 und 2011 eine Datenerhebung über maligne Hauttumore im Kopf-Hals-Bereich bei Patienten über 60 Jahre durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 569 Patienten (277 Männer und 291 Frauen) erfasst. 116 Patienten hatten eine ausgedehnte Tumorerkrankung. Kriterien dafür waren die Infiltration von Muskulatur, Nerven oder Knochen oder die Notwendigkeit der aufwändigen Defektdeckung. Die Patienten mit ausgedehnter Tumorerkrankung wurden nach Geschlecht, Alter, Art und Lokalisation des Malignoms, Art des Operationsverfahrens, Anzahl an Nachresektionen und Rezidiven und Auftreten von Komplikationen geordnet. Anhand einiger Patienten soll exemplarisch die Problematik der Entscheidungsfindung und der Behandlung gezeigt werden.

Ergebnisse: Bei 116 Patienten (60 Männer und 56 Frauen) mit ausgedehnter Tumorerkrankung handelte es sich in 62 Fällen um ein Basaliom, in 43 Fällen um ein Plattenepithelkarzinom, in 7 Fällen um ein Melanom, in einem Fall ein Dermatofibrosarkom protuberans und in drei Fällen um ein Merkelzellkarzinom. In 99 / 116 Fällen (85 %) lag bereits ein Rezidivgeschehen vor. Das Durchschnittsalter betrug 73,8 Jahre. Bei diesen Patienten wurden insgesamt 26 gestielte Lappenplastiken und 14 freie Lappenplastiken durchgeführt. Das Überleben nach chirurgischer Therapie betrug im Durchschnitt 2,9 Jahre, 45 Patienten verstarben im Rahmen des stationären Aufenthaltes.

Schlussfolgerung: Die Behandlung ausgedehnter maligner Hauttumore im Kopf-Hals-Bereich bei älteren Patienten stellt den Behandler oft vor eine schwierige Entscheidung: Kann eine chirurgische Therapie eine Verlängerung der Restlebenszeit und oder eine Verbesserung der Lebensqualität für den Patienten erzielen? Dabei scheint vor allem die Entscheidung, ob eine kurative oder palliative Behandlung durchgeführt werden soll sowie die klare Definierung von Behandlungszielen mit dem Patienten von entscheidender Bedeutung zu sein, um für den älteren Patienten individuell eine optimale Therapie zu erzielen.