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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Organisation und Ergebnisse eines „multidisziplinären Narbenzentrums“

Meeting Abstract

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  • author Robert Hierner - Universitätsklinikum Essen
  • B. Gehl - Universitätsklinikum Essen

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecV22

doi: 10.3205/11dgpraec022, urn:nbn:de:0183-11dgpraec0229

Veröffentlicht: 27. September 2011

© 2011 Hierner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Behandlung posttraumatischer und elektiver Narben sowie Schwellungszusände nimmt heute an Bedeutung zu.

Material und Methoden: Seit 5/2004 besteht an unserer Klinik eine multidisziplinäre Narbensprechstunde. Im Zeitraum von 01.01.2005–31.12.2005 haben wir 700 Patienten behandelt. Mitglieder unserer multidisziplinären Sprechstunde sind neben dem Patienten und dessen Familie/Angehörige, Pflegepersonal, Medizin technisches Personal (Diätassistent, Orthopädiemeister) ärztliches Personal (Dermatologie, Plastische Chirurgie, Strahlentherapie...), Krankenkassen und gegebenenfalls fakultative Mitglieder. Je besser die einzelnen Mitglieder des Therapie Teams zusammenarbeiten, desto besser ist das Ergebnis. Der stetige Informationsaustausch innerhalb des Therapie-Teams durch Arztbriefe, Emails und/oder Telefonate ist von zentraler Bedeutung. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Mitglieder des Therapieteams benötigt man eine „gemeinsame Sprache“. Für die Diagnostik und Dokumentation verwenden wir ein „standardisiertes Diagnostik und Dokumentationsschema „Narbe“ (Scar evaluation System/SES). Zur Diagnostik gehören Erhebung/Aktualisierung der Kenndaten, Allgemeinanamnese (einmalig), Erhebung des aktuellen extrinsischen und intrinsischen Risikoprofils (Patienten-bedingte Faktoren), klinische Untersuchungen und gezielte unterstützende apparative Untersuchungen zur Klassifikation der Narbe (Defekt-bedingte Faktoren). Das SES ist die Basis für die Erarbeitung verschiedener „clinical pathways“ („Narbenprävention“, „Narbensupression“, „Narbenkorrektur“). Für die Therapie von „inadäquaten Narben“ verwenden wir ein sogennantes \'22integratives Therapiekonzept„, welches neben Prävention, Suppression und Korrektur von Narben eine intensive Basishauttherapie und eventuelle adjuvante Maβnahmen umfasst. Neben der Prävention (elektive Schnittführung, Nahttechniken) kommt der strukturierten postoperativen Narbentherapie die gröβte Bedeutung zu. Die Prinzipien der Behandlung elektiver Narben entsprechen jenen der Behandlung von Verbrennungsverletzungen. Eine adäquate Hautbasispflege, Narbenmassage und ein früher Einsatz von Silikon alleine oder in Verbindung mit Drucktherapie stellen die Grundpfeiler der Therapie dar.

Ergebnisse: Mithilfe eines globalen multidisziplinären Behandlungskonzeptes, welches 6–12 Monate postoperationem durchgeführt werden muss, ist es möglich deutlich bessere ästhetische und (funktionelle) Ergebnisse zu erzielen.

Schlussfolgerung: Durch die multidisziplinäre Behandlung von Narben und die Verteilung des flow-sheats hat sich die Aufmerksamkeit bezüglich einer verbesserten Narbenheilung an unserer Klinik deutlich erhöht. Neben der Prävention (elektive Schnittführung, Nahttechniken) kommt der strukturierten postoperativen Narbentherapie die grösste Bedeutung zu. Durch konsequente Drucktherapie ka nn eine hypertrophe Narbenbildung deutlich vermindert werden.