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Untersuchungen zur biofunktionellen Kompartimentbildung beim Schlucken mittels peroraler kontrollierter Flüssigkeitszufuhr und intraoraler Manometrie
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Veröffentlicht: | 31. August 2010 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Hintergrund: Das biofunktionelle Modell nach Engelke erlaubt den Schluckakt als einen Vorgang aufzufassen, bei dem es zur Verschlussbildung intraoraler Funktionsräume mit Bildung von negativen intraoralen Druckamplituden kommt. Die Propulsion des Bolus kann als Transport entlang eines Druckgefälles zwischen mehreren Funktionsräumen verstanden werden. Dies ergänzt bisherige Auffassungen einer aktiven myogenen Transportfunktion von Zunge und orofazialer Muskulatur.
Material und Methoden: Mit Hilfe eines Vakuumaktivators (Silencos® Bredent, Senden, Deutschland) und eines angeschlossenen Infusionssystems wird eine fraktionierte kontrollierte Flüssigkeitszufuhr (2–20 ml/min) in die Mundhöhle eingeführt. Über ein handgehaltenes Druckmesssystem (GMS 3150, Greisinger, Erlangen, Deutschland) erfolgt eine kontinuierliche intraorale Manometrie des interokklusalen Funktionsraumes. Bestimmt werden die Häufigkeit von Druckamplituden sowie deren Höhe als Funktion der Zeit in Abhängigkeit zur Flüssigkeitszufuhr.
Ergebnisse: Bei 20 gesunden Patienten, bei denen zahnärztlich eine Okklusionsstörung ausgeschlossen wurde und klinisch keine Schluckstörung bestand, wurde die Schluckfrequenz sowie die Amplitude der negativen Druckspitzen gemessen. Hierbei ließen sich während des Schluckaktes negative Druckwerte nachweisen, nicht jedoch im Ruhezustand.
Diskussion: Durch Verwendung der hier gezeigten Technik lassen sich objektive Parameter für die Beurteilung des normalen Schluckvorganges darstellen und zur Grundlage eines klinischen manometrischen Prüfverfahrens bei Schluckstörungen entwickeln.