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25. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie

10.03. - 12.03.2011, Frankfurt/Main

Erste klinische Erfahrungen mit den neuen intraokularen Multifokallinsen Lentis LS-313 MF 15 und Lentis LS-313 MF30

Meeting Abstract

  • J. Reiter - Landshut
  • B. Eckhardt - Landshut
  • M. Wiszniowska - Landshut
  • I. Fuchs - Landshut
  • A. Veith - Landshut

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 25. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Frankfurt/Main, 10.-12.03.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgii060

doi: 10.3205/11dgii060, urn:nbn:de:0183-11dgii0607

Veröffentlicht: 9. März 2011

© 2011 Reiter et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Klinische Evaluation dieser neuartigen multifokalen Intraokularlinsen mit progressiver Nahaddition im unteren IOL-Sektor im Rahmen einer prospektiven kontralateralen Studie bei beidseits geplanter Kataraktoperationen. Im Vordergrund standen die subjektive Verträglichkeit, optische Nebenwirkungen, Rotationsstabilität, Visusentwicklung insbesondere im Nahbereich und subjektive Zufriedenheit der Patienten im Alltag.

Methoden und Patienten: Im Zeitraum Juni bis November 2010 wurden insgesamt 20 Patienten mit o.g. MIOLs versorgt. In das zunächst operierte, nicht dominante Auge, wurde eine LS-313 MF30 implantiert. Ca. 4 Wochen später erfolgte die Implantation einer LS-313 MF15 in das dominante Auge. Alle Augen waren mit Ausnahme einer Katarakt ohne wesentlichen pathologischen Befund. Der zu erwartende post-operative Visus sollte auf Grund der Makula-Situation mind. 0,6 betragen.

Ergebnisse: Wie erwartet war operationsbedingt ein erheblicher Visusanstieg von cc=0,32 prä auf cc=0,6 post im Mittel zu beobachten. Post-op wurde ein sphärisches Äquivalent von –0,32 dpt erreicht. Bei nahezu allen Patienten konnte Brillenfreiheit im Alltag erreicht werden. Mit Ausnahme von Patienten mit post-op ausgeprägter seniler Miosis wurde bei Versorgung mit der MF15 lediglich eine Nahaddition von +1,50 dpt bis +1,75 dpt zur besten Fernkorrektur zum Lesen angenommen. Bei Implantation der MF30 wurde lediglich eine Nahaddition von im Mittel +0,5 dpt angenommen. Dieser Gewinn an Nahsehschärfe ist sicherlich der Hauptgrund für das hohe Maß an subjektiver Zufriedenheit. Optische Nebenwirkungen wie Halos, Glare, vermehrte Blendung beim nächtlichen Autofahren wurden bislang nicht berichtet.

Schlussfolgerung: In dieser prospektiven kontralateralen Studie mit Implantation der MF15 auf dem dominanten und der MF30 auf dem nicht dominanten Auge konnte bei nahezu allen Patienten Brillenfreiheit im Alltag erreicht werden. Bei monokularer Prüfung entspricht die angeforderte maximale Nahaddition für 30 cm dem jeweils verbleibenden Refraktionsdefizit.

Beeindruckend sind die bisher nicht berichteten störenden optischen Nebenwirkungen.