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Wissenschaft – eine Säule der Hebammenarbeit: 1. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

23.09.2011, Hildesheim

Frust statt Freude? Das Erleben einer Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes

Meeting Abstract

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  • Judith Scholler-Sachs - Diabetologische Schwerpunktpraxis, Hückelhoven, Deutschland

Wissenschaft – eine Säule der Hebammenarbeit. 1. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. Hildesheim, 23.-23.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dghwi15

doi: 10.3205/11dghwi15, urn:nbn:de:0183-11dghwi154

Veröffentlicht: 15. September 2011

© 2011 Scholler-Sachs.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Masterarbeit im Rahmen des MSc-Studiengangs „Diabetes Care“ an der University Roehampton London war es, das subjektive Erleben einer Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes genauer zu untersuchen. Die komplexe Therapie des Gestationsdiabetes stellt eine Herausforderung für die betroffenen Frauen und die betreuenden Fachkräfte dar. Neben den medizinischen Aspekten und einer selbstständig durchzuführenden Blutzuckerkontrolle haben Lebensstiländerungen hinsichtlich der Ernährung und Bewegung zentrale Bedeutung. Wie das psychische Erleben der Frauen durch die neuen Herausforderungen beeinflusst wird, und ob unsere heutige medizinische Versorgung den emotionalen Bedürfnissen gerecht wird, war Gegenstand der Untersuchung.

Methode: In einer qualitativ angelegten Studie wurden 11 Frauen gegen Ende ihrer Schwangerschaft mit Hilfe eines detaillierten Interviewleitfadens zu ihrem Erleben befragt. Der Leitfaden orientierte sich an Hypothesen und Ergebnissen vorangegangener Forschungsarbeiten. Mithilfe der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring wurden die Interviews ausgewertet.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Befragung machten deutlich, dass das subjektive Gesundheitserleben durch die Diagnose eines Gestationsdiabetes kurzfristig negativ beeinflusst wurde. Diese Auswirkung ließ jedoch nach der ersten Umstellungsphase von 2–3 Wochen nach und führte im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nur zu einer unwesentlichen Einschränkung hinsichtlich der Lebensqualität.

Diskussion: Vielleicht besteht der größte Nutzen einer Therapie mit GDM für die werdenden Mütter und ihren heranwachsenden Kindern in der Primärprävention von Adipositas und Diabetes.

Empfehlung: Um schwangeren Frauen mit GDM keiner unnötigen Belastung auszusetzen, müsste die Risikoorientierung in der Schwangerenvorsorge neu überdacht und angepasst werden. Das Augenmerk sollte mehr auf Gesundheitsressourcen und Stärkung der Eigenkompetenz der Frauen gerichtet sein.

Ethische Kriterien: Die Ethikkommission der Mathias-Stiftung in Rheine bescheinigte eine ethische Unbedenklichkeit am 15. April 2009.

Finanzielle Mittel: Die durchgeführte Forschungsarbeit wurde ausschließlich mit privaten Mittel finanziert.