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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Zementfreie CMC-Endoprothese bei Rhizarthrose: die Suche geht weiter

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Erwin Kollig - Bundeswehrzentralkrankenhaus, XIV, Koblenz, Deutschland
  • Wolfgang Weber
  • Dan Bieler
  • Sebastian Hentsch
  • Axel Franke

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh33

doi: 10.3205/13dgh33, urn:nbn:de:0183-13dgh338

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Kollig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Stellenwert der endoprothetischen Versorgung bei Rhizarthrose ist nach wie vor nicht abschließend definiert und Gegenstand kontroverser wissenschaftlicher Diskussion. Hierzu möchten die Autoren ihre aktuellen Erfahrungen mit einem neueren Prothesendesign eines zementfreien Keramikimplantates beitragen.

Methodik: Im Zeitraum von 2008 bis 2012 wurden bei 28 Patienten unter der Diagnose der fortgeschrittenen Rhizarthrose nach differentialtherapeutischer Aufklärung bei hinreichender Knochenqualität und –substanz n=29 zementfreie, inverse CMC-Endoprothesen als Keramik-Keramik-Gleitpaarung durch 2 Operateure implantiert. Es handelte sich bei den Patienten um 20 Frauen und 8 Männer mit einem Durchschnittsalter von 62,5 Jahren. In 13 Fällen wurde die rechte Seite versorgt, in 16 die linke. Ein Patient erhielt eine beidseitige Prothetik bei einem Jahr Versatz. Radiologische Kontrollen wurden bis zum 6. Monat postop durchgeführt. Bei einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 33,1 Monaten wurden bei den Patienten VAS, DASH, evtl. Revisionseingriffe und Akzeptanz der Methode abgefragt.

Ergebnisse: 25 Patienten beteiligten sich an der Auswertung. Bei 12 Patienten war die CMC-Endoprothese in der Zwischenzeit wieder entfernt worden (41%). In 10 Fällen lag eine symptomatische, aseptische Auslockerung zu Grunde, in zwei Fällen eine irreparable periprotethische Trapeziumfraktur. 7 Explantationen wurden in eine Epping Plastik konvertiert, in 5 Fällen erfolgte nur der Ausbau. Ein Patient unterzog sich einer Handgelenksdenervierung. Bei den 13 weiterhin in situ befindlichen CMC–Prothesen lag ein durchschnittlicher DASH von 24,4 (0–73,3) vor, der VAS verzeichnete einen Durchschnitt bei 1,9 (0–6). 12 der Patienten mit liegender Endoprothese würden für sich wieder diesen Eingriff wählen, ein Patient verneinte dies. Alle Patienten wiesen 6 Monate postop.nativradiologische Saumbildungen um die Prothesenstiele auf, wobei dies nicht mit dem weiteren Verlauf resp. dem Ergebnis korrelierte.

Schlussfolgerung:

1.
Auch die hier vorgestellte, zementfreie, inverse CMC-Endoprothese in Keramik-Keramik-Gleitpaarung stellt keine hinreichend zuverlässige Lösung für die fortgeschrittene Rhizarthrose dar. Bei einer Ausbaurate von mehr als einem Drittel innert 3 Jahren nach Implantation kann diese Versorgung trotz der im Vergleich guten Ergebnisse bei den in situ verbliebenen Endoprothesen nicht pauschal empfohlen werden.
2.
Nach Versagen der zementfreien CMC-Endoprothetik kann entweder das Epping-Verfahren oder eine reine Resektionsarthroplastik als Salvage Procedure durchgeführt werden.
3.
Es besteht ein dringender Weiterentwicklungsbedarf für die CMC-Endoprothetik hinsichtlich Biomechanik und Verankerung im Knochen.