gms | German Medical Science

54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Klinische Untersuchung und Kernspintomographie zur Diagnose von Läsionen des ulnokarpalen Bandkomplexes

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Kai Megerle - Technische Universität München, Klinikum Rechts der Isar, Klink und Poliklinik für Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Sebastian Poehlmann
  • Günter Germann
  • Hans-Günther Machens
  • Michael Sauerbier

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh25

doi: 10.3205/13dgh25, urn:nbn:de:0183-13dgh255

Veröffentlicht: 7. Oktober 2013

© 2013 Megerle et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Verletzungen des ulnokarpalen Bandkomplexes am Handgelenk (TFCC) sind sowohl klinisch als auch radiologisch schwierig zu diagnostizieren. Klinische Tests zur Diagnose einer TFCC-Läsion sind das Fovea-Zeichen, der Ulnar-Stress-Test sowie der Ulnar-Grinding-Test. Vor der Vorstellung beim Handchirurgen wird zudem häufig eine Kernspintomographie durchgeführt. In der vorliegenden Studie sollte die Aussagekraft dieser Testmodalitäten überprüft werden.

Methodik: Die präoperativen Akten von 632 aufeinanderfolgenden Patienten (288 Frauen, 344 Männer, Durchschnittsalter 39 Jahre), die uns gezielt zur Abklärung eines ulnokarpalen Handgelenksschmerzes zugewiesen worden waren, wurden hinsichtlich der klinischen Tests und eines mitgebrachten kernspintomografischen Befunds aufgearbeitet. Das Foveazeichen war bei 434 Patienten explizit dokumentiert, der Ulnar-Stresstest bei 268 Patienten und der Ulnar-Grinding-Test bei 228 Patienten. 270 Patienten stellten sich mit auswärtig durchgeführter Kernspintomographie vor. Klinische Untersuchung und Kernspintomographie wurden mit dem tatsächlichen arthroskopischen Befund korreliert.

Ergebnisse: Das Fovea-Zeichen war bei 385 Patienten positiv, bei 222 Patienten wurde im auswärtig erstellen MRT-Befund eine Verletzung des Discus triangularis beschrieben. Bei 347 der 632 Patienten (55%) wurde eine Verletzung des Discus triangularis arthroskopisch gesichert. Damit ergab sich eine Sensitivität von 0,87 bei einer Spezifität von 0,10 für das Fovea-Zeichen und eine Sensitivität von 0,87 bei einer Spezifität von 0,24 für die präoperative Kernspintomographie. Der positiv prädiktive Wert, entsprechend der Wahrscheinlichkeit, dass bei positivem Testresultat tatsächlich ein Schaden besteht, lag somit für alle Modalitäten zwischen 0,55 und 0,59, also nur knapp über der Ratewahrscheinlichkeit.

Schlussfolgerung: Zur Diagnose einer TFCC-Läsion ist die Arthroskopie weiterhin unverzichtbar, da weder die klinische Untersuchung noch die außerhalb spezialisierter Studien durchgeführte MRT-Untersuchungen ausreichende Genauigkeiten aufweisen.