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53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11.10. - 13.10.2012, Lübeck

Downgrading von sehr fortgeschrittenen Dupuytren’schen Kontrakturen durch die perkutane Nadelfasziotomie (PNF) zur Simplifizierung des palmaren Zuganges

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Holger C. Erne - BGU Murnau, Plastische Chirurgie, Murnau am Staffelsee, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Lübeck, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgh54

doi: 10.3205/12dgh54, urn:nbn:de:0183-12dgh549

Veröffentlicht: 9. Oktober 2012

© 2012 Erne.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei sehr weit fortgeschrittenen Dupuytren`schen Kontrakturen ist der palmare Zugang oft erschwert bzw. ohne vorhergehende Maßnahmen, wie z.B. der pneumatischen Weichteildistraktion [1], [2], unmöglich. Diese benötigt jedoch Zeit und birgt ihrerseits Potential für Komplikationen.

Es stellt sich die Frage nach einer einfacheren und Zeit sparenden Lösung.

Methodik: Mit der etablierten Methode der perkutanen Nadelfasziotomie [3] wurde unter OP-Bedingungen direkt vor dem Hautschnitt zur partiellen Aponeurektomie eine perkutane Nadelfasziotomie jeweils zur Reduktion der Beugekontraktur durchgeführt.

Es wurden 5 Patienten im Stadium 3 und 4 (nach Tubiana) behandelt.

Ergebnisse: Die Gesamtkontraktur der betroffenen Fingerstrahlen betrug im Durchschnitt 130°. Nach erfolgter PNF betrug die Gesamtkontraktur 88°. Nerven- oder Gefäßverletzungen kamen in keinem Fall vor, jedoch eine Hautläsion, die im Rahmen des Aufdehnmanövers auftrat. Diese Läsion konnte im Zuge des Hautverschlusses nach erfolgter partieller Aponeurektomie mittels Z-Plastiken problemlos verschlossen werden.

Schlussfolgerung: Die PNF ist eine etablierte Methode für geringe Beugekontrakturen (Tubiana 1 und 2) [3].

Neu ist die Idee der Anwendung für höhergradige Beugekontrakturen im Sinne einer Vorbereitung für die Aponeurektomie. In allen Fällen konnte die Beugekontraktur deutlich reduziert und dadurch der Zugang vereinfacht werden. Weitere Vorteile sind die Verringerung der OP-Zeit und durch den vereinfachten Zugang eine sicherere Präparation der Gefäß-Nerven-Bündel.

Die Technik bietet einen einfachen und sicheren Weg eine höhergradige Beugekontraktur zu reduzieren. Voraussetzung dafür ist ein gut definierbarer Strang und ein in der PNF erfahrener Handchirurg.


Literatur

1.
Piza-Katzer H, Herczeg E, Aspek R. Preoperative intermittent pneumatic extension treatment stage III and IV Dupuytren contracture. Handchir Mikrochir Plast Chir. 2000;32(1):33-7.
2.
Beyermann K, Jacobs C, Prommersberger KJ, Lanz U. [Preoperative Intermittent Pneumatic Soft-Tissue Distraction in Patients with severe Dupuytren's Contracture]. Handchir Mikrochir Plast Chir. 2002 Mar;34(2):118-22. German.
3.
Erne H, El Gammal A. Percutaneous Needle Fasciotomy: A Serious Alternative? In: Eaton C et al, ed. Dupuytren Desease and Related Hyperproliferative Disorders. Berlin, Heidelberg: Springer;2012.