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Komplexe Fragmentation der distalen Radiusgelenkfläche – Rekonstruktion durch subchondrale Kirschnerdrähte und Knochentransplantate
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die komplexe Fragmentation der distalen Radiusgelenkfläche führt zu drei wesentlichen Problemen: Es entstehen Fragmente, die für eine Stabilisierung durch Standardplatten oder -schrauben zu klein sind. Hinzu kommen Substanzverluste an den Gelenkflächen und metaphysäre/subchondrale Knochendefekte.
Die Fragestellung lautete, ob eine Rekonstruktion der distalen Radiusgelenkfläche durch die unten beschriebene Methode möglich ist und ob dieses Vorgehen zu akzeptablen klinischen und radiologischen Ergebnissen führt.
Methodik: Zur Lösung dieser drei Probleme wurde folgende Strategie entwickelt: Die Fixation kleiner gelenkflächentragender Fragmente erfolgte durch dünne Kirschnerdrähte, die subchondral platziert und im Knochen versenkt wurden. Im Falle eines Gelenkflächenverlustes wurde eine Silikonfolie intraartikulär eingelegt, um ein knorpelähnliches Gewebe zu induzieren. Knochendefekte wurden durch Transplantate vom Beckenkamm aufgefüllt. Zusätzliche Stabilität wurde durch dorsale und palmare Platten oder Brückenplatten erzielt.
Ergebnisse: Sieben Handgelenke bei sechs Patienten wurden nach dieser Strategie behandelt. Die letzte Nachuntersuchung erfolgte durchschnittlich 21 Monate nach dem Unfall (10–59 Monate).
Im Durchschnitt betrugen die Extension 53°, die Flexion 44°, die Pronation 74° und die Supination 66°. Die Grobkraft betrug durchschnittlich 61% der unverletzten Gegenseite. Die Auswertung der Röntgenbilder ergab eine durchschnittliche dorsopalmare Inklination der Radiusgelenkfläche von 5° nach dorsal und eine ulnare Inklination von 21° sowie eine Ulnavarianz von 0 mm. Ein gutes oder sehr gutes funktionelles Ergebnis erreichten fünf von sieben Handgelenken nach dem Bewertungssystem von Gartland und Werley. Nach dem modifizierten Mayo Wrist Score erreichten von fünf Handgelenken vier ein gutes und eines ein befriedigendes Ergebnis. Der DASH-Score betrug 19 (6–59) Punkte.
Schlussfolgerung: Die durchgeführte Behandlung führte zu stabilen, beweglichen Handgelenken mit akzeptabler Ausrichtung und nahezu stufenlosen Gelenkflächen. Die funktionellen Resultate entsprechen denen anderer Autoren für weniger komplexe distale Radiusfrakturen. Die dargestellte Strategie scheint ein gangbarer Weg zur Rekonstruktion massiv dislozierter intraartikulärer Frakturen des distalen Radius zu sein.