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52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06.10. - 08.10.2011, Bonn

Mögliche Ursachen für das Versagen von PIP Endoprothesen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Martin Jung - Department für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • B. Kaszap
  • W. Daecke

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Bonn, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgh06

doi: 10.3205/11dgh06, urn:nbn:de:0183-11dgh061

Veröffentlicht: 5. Oktober 2011

© 2011 Jung et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Komplikationsrate nach endoprothetischem Ersatz des PIP Gelenkes ist nach wie vor hoch. So führen Prothesenlockerungen, Bewegungseinschränkungen und Gelenkfehlstellungen immer wieder zu Revisionseingriffen. In der Literatur finden sich bisher keine Ursachen für diese hohen Komplikationsraten.

Methodik: Eine retrospektive Analyse der 97 in unserer Klinik seit 2001 erfassten Gelenkersatzoperationen des PIP Gelenkes erfolgt hinsichtlich der Komplikationen (Ausbau oder Revision). Hierbei werden insbesondere die ersten postoperativen Röntgenbilder bezüglich der Prothesengröße, der Prothesenausrichtung und der pressfit-Verankerung untersucht.

Ergebnisse: Es wurden 60 Oberflächenersatzprothesen mit Titanschäften (Metall/Polyethylen Gleitpaarung) implantiert, hiervon kamen 15 explantierte Prothesen zur Auswertung, von 26 Silikon Platzhaltern wurden 5, von 11 Pyrocarbonprothesen 1 explantiert und somit ausgewertet. Etliche der im Verlauf explantierten Oberflächenersatzprothesen zeigten bereits direkt postoperativ eine Achsfehlstellung der Prothesenkomponenten oder der Gelenkachse. Weiter auffällig war eine Unterdimensionierung oder ein Saum um den Prothesenschaft direkt postoperativ als Hinweis auf eine fehlende press fit Verankerung. Bei den explantierten Swanson Prothesen war entweder ein Prothesenbruch oder eine starke Bewegungseinschränkung der Grund für die Explantation.

Schlussfolgerung: Die Versagensmechanismen nach der Implantation von Oberflächenersatzprothesen und Silikonplatzhaltern am PIP Gelenk differieren entsprechend ihrer unterschiedlichen Verankerung. So erscheint bei den Oberflächenersatzprothesen die genaue Achsausrichtung, die exakte Größenauswahl sowie das Weichteil-balancing von entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf.