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51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

07.10.- 09.10.2010, Nürnberg

Osteochondraler Transfer (OATS) als neue Therapieoption bei aseptischer Nekrose des MHK III Köpfchen (Morbus Dietrich)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Benedikt Braun - Katholische Kliniken im Kreis Kleve, Unfall-, Hand- un Wiederherstellungchirugie, Kleve, Deutschland
  • Christof Braun

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Nürnberg, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgh35

doi: 10.3205/10dgh35, urn:nbn:de:0183-10dgh356

Veröffentlicht: 16. September 2010

© 2010 Braun et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zum Morbus Dietrich gibt es nur wenige Publikationen als Einzelfallbeschreibungen. Das Spektrum der Therapieoptionen reicht dabei von konservativ abwartend bis zu maximal invasiven Methoden mit Resektionen des MH-Köpfchens und freiem Transfer eines Mittelfussköpfchens. Den Einzel-Erfahrungsberichten wollen wir eine neue von uns durchgeführte Therapieoption hinzufügen.

Kasuistik: Ein 16 jähriges Mädchen stellt sich mit heftigen Schmerzen in der linken Hand mit häufigen Einklemmungserscheinungen vor. Es bestand eine Schwellung über dem MP Gelenk mit einer ROM von 0°/20°/40°. Röntgenologisch zeigte sich die Teilnekrose des III. MH Köpfchens.

Intraoperativer Befund: Ausgedehnte Synovitis, Destruktion des Köpfchens, Knorpelfragmente als freie Gelenkkörper.

Operation: Debridement und Resektion des destruierten Areals mit der OATS Hohlfräse. Entnahme des Knorpel Knochen Transplantats aus dem oberen inneren femoropatellaren Gleitlager mit der korrespondierenden OATS-Fräse. Einpassen des Knochen Knorpel Zylinders in das Defektgebiet.

Nachbehandlung: Drei Tage Ruhigstellung, danach funktionelle Behandlung mit Bewegung unter kontinuierlicher Nervenblockade.

Ergebnisse: Nach einer Behandlungszeit von 4 Monaten freie Beweglichkeit und volle Belastbarkeit als Handballspielerin. Keine Knieprobleme. Die Patientin wurde drei Jahre später nach Bestehen der entsprechenden Aufnahmetests in den aktiven Polizeidienst übernommen. Anlässlich der hierzu durchgeführten ärztlichen Untersuchung zeigte sich röntgenologisch bis auf eine leichte Unregelmäßigkeit der Gelenkflächen eine intakte Gelenkkontur nach Einheilung des Transplantats.

Schlussfolgerung: Der in der Behandlung von Knorpeldefekten am Kniegelenk und Sprunggelenk bewährte Osteochondrale Transfer in OATS Technik führt auch bei Knorpeldefekten nach aseptischen Knochennekrosen an der Hand zu sehr guten Ergebnissen. Entsprechende Instrumente aus der Knichirurgie könne auch an der Hand genutzt werden.