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Arthroskopische Durchführung der mediocarpalen Handgelenksteilarthrodese (Four-Corner-Arthrodese) mit perkutaner Osteosynthese
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die unbehandelte Kahnbeinpseudarthrose oder die skapholunäre Bandverletzung führt in vielen Fällen zu einem karpalen Kollaps mit entsprechenden arthrotischen Veränderungen (SNAC- bzw. SLAC-wrist). Gelten im Stadium II die Resektion der proximalen Handwurzelreihe (PRC) und die mediokarpale Teilarthrodese (Four-Corner-Arthrodese) als gleichberechtigte Verfahren, so ist ab dem Stadium III die mediokarpale Teilarthrodese als Standardverfahren etabliert. Dieser Eingriff stellt eine nicht unerhebliche Belastung für die Handwurzel dar. Für die Four-Corner-Arthrodese finden sich in der Literatur Komplikationsraten zwischen 3% und 62%. Neben den Begleiterscheinungen Kraftverlust, Bewegungseinschränkung und Residualschmerz treten als Komplikationen ausbleibender knöcherner Durchbau (Nonunion), Impingement durch das eingebrachte Osteosynthesematerial, Infektionen und Irritation von Nerven auf. Eine minimalinvasive Methode wurde bisher nicht beschrieben. Wir stellen ein Operationsverfahren zur arthroskopischen Durchführung der Four-Corner-Arthrodese vor.
Methodik: Die beschriebene Methode wurde an 15 Leichenpräparaten unter weitgehenden OP-Bedingungen getestet. Zunächt erfolgte eine diagnostische Arthroskopie zur Beurteilung der Gelenkflächen. Daraufhin wurde das Scaphoid vollständig arthroskopisch entfernt. Im Anschluß wurden die Gelenkflächen zwischen Os Capitatum, Os Lunatum, Os Triquetrum und Os Hamatum entknorpelt. Schließlich erfolgte die Osteosynthese perkutan von zwei Stichinzisionen aus durch zwei gekreuzte Twinfix®-Schrauben.
Ergebnisse: An allen 15 Präparaten ließ sich der Eingriff vollständig durchführen. Im Vergleich zum offen Vorgehen war die Operation jedoch technisch anspruchsvoller. Bei der postoperativen Darstellung waren die extrinsischen Bänder und die Strecksehnen in allen Fällen unbeschädigt. Die beschriebene Osteosynthese mit Twinfixschrauben wurde bereits in vivo getestet, hierbei war die Arthrodese nach 12 Wochen vollständig konsolidiert.
Schlussfolgerung: Aus unserer Sicht ergeben sich aus dem minimalinvasiven Vorgehen folgende Vorteile: geringere Narbenbildung durch kleine Zugänge, Schonung der extrinsischen dorsalen Bänder und der Handgelenkkapsel, eine zusätzliche Bewegungseinschränkung durch Vernarbung der Gelenkkapsel wird dadurch vermieden. Auch der Schaden am palmaren Bandapparat ist gering, da die Strukturen unter arthroskopischer Sicht präzise dargestellt und geschont werden können. Eine präoperative Arthroskopie muss nicht unbedingt durchgeführt werden, da die Gelenkflächen inraoperativ beurteilt werden, hierdurch lässt sich ein Eingriff einsparen. Durch die Osteosynthese mit Twinfixschrauben ergibt sich als weiterer Vorteil die Übungsstabilität.