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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Die Bedeutung selektiver Nerventransfers bei schweren peripheren Nervenverletzungen, insbesondere des Plexus brachialis

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jörg Bahm - Franziskushospital, Plastische und Handchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Claudia Ocampo-Pavez
  • Wissam ElKazzi
  • Frederic Schuind

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh63

doi: 10.3205/09dgh63, urn:nbn:de:0183-09dgh633

Veröffentlicht: 5. Oktober 2009

© 2009 Bahm et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Neben der direkten Überbrückung von Nervenverletzungen durch interfasikuläre Interponate und die sog. intraplexische Rekonstruktion haben sich in den letzten Jahren die Verfahren des Nerventransfers unverletzter motorischer und sensibler Faszikel (Neurotisation, sog. extraplexische Rekonstruktion) verfeinert und eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten beim Kind und Erwachsenen, gerade an Schulter und Oberarm.

Methodik: Wir zeigen klinische Beispiele verschiedener neuer Neurotisationsverfahren und deren Vorteile und Grenzen. Neben der retrospektiven klinischen Beurteilung der funktionellen Resultate heben wir die Bedeutung der intraoperativen Faszikelselektion durch Elektrostimulation hervor.

Ergebnisse: Gerade bei Nervenausrissen oder schlechter proximaler Nervenstumpfqualitât können an der proximalen oberen Extremität selektive Neurotisationen gute Ergebnisse erreichen, ohne die Spenderareale zu beeinträchtigen. Auch bei Revisionseingriffen und bei länger zurückliegenden Verletzungen ergeben sich neue Indikationen.

Schlussfolgerung: Mit einem Beitrag zur chirurgischen Strategie, basierend auf den anatomischen Voruntersuchungen der erstbeschreibenden Autoren, stellen wir unsere Erfahrung mit den erweiterten Möglichkeiten der mikrochirurgischen Nervenrekonstruktion durch selektive motorische und sensible Neurotisationen vor. Diese Verfahren erlauben neue Optionen und häufig vorhersehbare funktional bedeutsame Resultate.