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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Standardisierung der motorischen Neurografie am Nervus medianus der Ratte

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Frank Werdin - BG-Unfallklinik Tübingen, Klinik für Hand-, Plastische-, Rekonstruktive- und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Nektarios Sinis
  • Patrick Jaminet
  • Armin Kraus
  • Timm Danker
  • Elke Günther
  • Max Haerle
  • Hans-Eberhard Schaller

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh35

doi: 10.3205/09dgh35, urn:nbn:de:0183-09dgh356

Veröffentlicht: 5. Oktober 2009

© 2009 Werdin et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser experimentellen Arbeit war es eine neurografische Untersuchung am Nervus medianus der Ratte zu entwickeln, die in Ergänzung zum Greiftest eine valide Aussage über die axonale Nervenregeneration liefert.

Methodik: Anhand bisheriger Erfahrungen erfolgte basierend auf elektrophysiologischen und neuroanatomischen Grundlagen die Entwicklung einer standardisierten neurografischen Untersuchungsmethode. Anschließend erfolgte die Messung von insgesamt 54 Ratten. Tiere der Gruppe 1 dienten hierbei als Kontrollgruppe und wurden nicht operiert, Tiere der Gruppe 2 erhielten nach Neurotmesis eine einfache Nervennaht und bei Tieren der Gruppe 3 wurde der Nervus medianus über eine Defektstrecke von 2 cm autolog transplantiert.

Ergebnisse: Insgesamt zeigten die Untersuchungen an 54 Tieren, dass eine reliable motorische Neurografie am Nervus medianus der Ratte möglich ist. Erwartungsgemäß lagen die Werte für Reizschwelle und Latenz bei den nicht operierten Tieren der Gruppe 1 am niedrigsten, bei gleichzeitig höchsten Werte für das Muskelsummenaktionspotential (MSAP). Zudem konnte ebenfalls ein Unterschied zwischen den Tieren der Gruppe 2 und 3 aufgezeigt werden. Hier hatten die Tiere mit nur einer Koaptationsstelle (Gruppe 1) ein höheres MSAP bei niedrigeren Werten für Reizschwelle und Latenz. Die zusätzlich durchgeführte Korrelationsberechnung erbrachte eine hohe Korrelation zwischen Reizschwelle, Latenz und MSAP.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen dass mit der hoch sensiblen motorischen Neurografie auch diskrete Unterschiede in der Nervenregeneration am Nervus medianus der Ratte gemessen werden können. Die Messergebnisse sind reproduzierbar und die dargestellte Korrelation weist auf eine vorhandene Validität der Untersuchungsmethode hin. So halten wir die entwickelte Neurografie in der Zukunft für ein wichtiges Messinstrument zur Untersuchung der Nervenregeneration am Nervus medianus der Ratte.