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Die Wertigkeit der Handgelenksarthroskopie
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die Handgelenksarthroskopie gilt einerseits als diagnostischer Goldstandard, andererseits wird die Notwendigkeit der Handgelenksarthroskopie kritisch betrachtet bis hin zu der Feststellung, dass sie allenfalls bei Diskusläsionen sinnvoll sei.
Methodik: In einem 5-Jahres-Zeitraum von 2004 bis 2008 wurden in der BG-Unfallklinik Duisburg 481 Arthroskopien, davon 6 Rearthroskopien durchgeführt. In einer retrospektiven Studie wurden bei den betroffenen Patienten die prä- und intraoperativen Befunde sowie die im Einzelnen durchgeführten Eingriffe einschließlich der Folgeoperationen erfasst.
Ergebnisse: Vorgefunden wurden in 228 Fällen eine Läsion bzw. ein Riss des Diskus triangularis, bei denen in 181 Fällen eine Resektion bzw. Naht durchgeführt wurde. Ein Debridement des Handgelenkes mit Knorpelglättung, Entfernung freier Gelenkkörper, partieller Synovektomie etc. wurde in 122 Fällen durchgeführt.
Eine wegweisende Diagnoseänderung ergab sich in 25 Fällen. Kein pathologischer intraartikulärer Befund wurde bei 105 Arthroskopien erhoben.
In vielen Fällen wurde aus den festgestellten Befunden keine unmittelbare arthroskopische Maßnahme abgeleitet, jedoch dienten sie der Weichenstellung für das weitere therapeutische Vorgehen. So wurden in 50 Fällen direkt im Anschluss oder im weiteren Verlauf eine offene Versorgung wie SL-Bandplastik/-rekonstruktion, Arthrodese des Handgelenkes, proximal row carpectomy oder das Einsetzen einer Lunatumprothese vorgenommen.
Schlussfolgerung: Die Handgelenksarthroskopie stellt im Spektrum der handchirurgischen Eingriffe eine unverzichtbare operative Maßnahme sowohl zur Befunderhebung mit Ausschluss oder Bestätigen einer zunächst gestellten Diagnose und somit zur weiteren Verfahrensweise als auch zur unmittelbaren Therapie von Erkrankungen des Handgelenkes dar.