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Internetbasierte Nachsorge für Patienten mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa: Eine klinische Anwendungsstudie zur Rückfallprävention nach stationärer Therapie
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Veröffentlicht: | 18. Februar 2016 |
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Hintergrund: Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN) sind schwerwiegende, oft chronische und lebensbedrohliche Erkrankungen. Sie lassen sich in spezialisierten Behandlungssettings erfolgreich behandeln, sind jedoch nach Studienergebnissen und klinischer Erfahrung mit einem hohen Rückfallrisiko behaftet, insbesondere im ersten Jahr nach Entlassung aus stationärer Therapie. Internetbasierte Programme zur Rückfallprophylaxe können helfen, das Rückfallrisiko zu reduzieren und Chronifizierung zu vermeiden.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Inanspruchnahme und Nutzung sowie den Effekt eines 9-monatigen internetbasierten Nachsorgeprogramms für Patienten mit AN und BN nach stationärer Therapie im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, einschließlich 9-monatiger Katamnese zu untersuchen.
Methoden: Body-Mass-Index (BMI), Essstörungssymptome (Strukturiertes Inventar für anorektische und bulimische Essstörungen SIAB-Interview, SIAB-Fragebogen, Eating Disorder Inventory EDI-2), allgemeine Psychopathologie und Depression wurden bei 125 Patienten mit AN und BN bei Entlassung aus stationärer Therapie, sowie nach 9 und 18 Monaten erfasst.
Ergebnisse: Ein Drittel der eingeschlossenen Patienten nutzte das internetbasierte Nachsorgeprogramm vollständig. Die Completer zeigten signifikant höhere Verbesserungen im SIAB-Gesamtwert sowie der SIAB Subskala „Allgemeine Psychopathologie und soziale Integration“ bei Katamnese im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der BMI konnte in beiden Gruppen katamnestisch aufrechterhalten werden (nur AN).
Schlussfolgerung: Internetbasierte Programme zur Rückfallprophylaxe können wirksam sein. Es zeigt sich jedoch, dass Merkmale dieser Interventionen wie Umfang, Komplexität, Automatisierung und persönlicher Kontakt vermutlich Einfluss auf das Nutzungsverhalten und die Compliance der Nutzer haben.