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5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V.

03.03. - 05.03.2016, Essen

Neues zur Genetik und Epigenetik der Anorexia nervosa

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Anke Hinney - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Essen, Deutschland
  • author Johannes Hebebrand - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 5. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Essen, 03.-05.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgess057

doi: 10.3205/16dgess057, urn:nbn:de:0183-16dgess0574

Veröffentlicht: 18. Februar 2016

© 2016 Hinney et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Genetische Mechanismen sind für Essstörungen (z.B. Anorexia nervosa; AN) und die Körpergewichtsregulation relevant. Bislang wurden ca. 100 chromosomale Regionen identifiziert, die das Körpergewicht beeinflussen. Dennoch kann nur ein kleiner Teil der Varianz des Körpergewichts durch genetische Faktoren erklärt werden. Es gibt erste Hinweise auf epigenetische Mechanismen für Adipositas und AN.

Methoden: In eine internationale GWAS zu AN sind auch 496 Proben deutscher AN Patientinnen eingeflossen. Cross-Disorder Analyse der besten 1000 AN GWAS SNPs im GWAS für Adipositas. Genom-weite Chip-basierte Analyse der Methylierungsmuster an 50 Patientinnen mit AN und 50 Kontrollen.

Ergebnisse: Ein Look-up der besten 1000 SNPs im GWAS für Adipositas ergab 3 Loci für AN und Körpergewicht. Erste Ergebnisse der epigenetischen Analysen lassen spezifische chromosomale Regionen relevant erscheinen.

Schlussfolgerung: Für AN zeigten Genom-weite Assoziationsstudien (GWAS) bislang keine signifikanten Genloci auf. Mittels der Cross-Disorder Analyse konnten 3 chromosomale Loci bestimmt werden, die für AN und die Gewichtsregulation relevant erscheinen. Der beste Locus wird vornehmlich durch die weiblichen Teilnehmerinnen getragen.

Epigenetische Marker können durch Umweltfaktoren verändert werden. Veränderte epigenetische Profile wurden bereits für adipöse Personen beschrieben. Wir konnten für AN einen bereits beschriebenen methylierten Locus bestätigen. Gemeinsame Analyse epigenomischer Daten in Kombination mit GWAS Daten in verschiedenen funktionalen Ebenen werden unser Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen der Gewichtsregulation vertiefen.