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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Gefährdungen durchs Internet bei essgestörten Patienten

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess078

doi: 10.3205/14dgess078, urn:nbn:de:0183-14dgess0785

Veröffentlicht: 17. März 2014

© 2014 Imgart.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Pro Ana und Pro Mia Seiten sind Seiten, die eine Anorexie oder Bulimie verherrlichen. Von diesen Seiten soll eine besondere Gefahr ausgehen.

Im Klinikalltag sehen wir selten Pat., die durch diese Seiten geschädigt wurden. Viel häufiger sind Pat., die durch soziale Netzwerke oder Chatrooms Belästigungen, schamhafte Erlebnisse oder Traumatisierungen erlitten haben.

Methoden: In der laufenden Pilotstudie werden alle essgestörten Pat., die in der Parkland-Klinik behandelt werden, evaluiert hinsichtlich ihres Internetverhaltens und Beziehungsverhalten.

Genutzt wird ein selbstentwickelter Fagebogen, der diese Parameter erfasst.

Ergebnisse: Bis zu 10 Prozent aller Frauen und Mädchen mit Essstörungen hatten Erfahrung von Beschämung im Internet.

Es gibt 2 Typen von Gefährdungen. Zum einen ist ein zu sorgloser Umgang mit dem Internet gefährlich wie das Hochladen von kompromittierenden Fotos. Zum anderen existieren manifeste Nötungen durch andere, meist ältere Männer.

Schlussfolgerung: Grenzüberschreitungen im Kontext des Internets sind nicht selten bei essgestörten Pat. Bei essgestörten Pat. sollte routinemäßig bei Aufnahme das Internetverhalten und Probleme damit erfragt werden.