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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Die Bedeutung der Interozeption für eine gesunde Regulierung des Essverhaltens

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess056

doi: 10.3205/14dgess056, urn:nbn:de:0183-14dgess0560

Veröffentlicht: 17. März 2014

© 2014 van Dyck et al.
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Hintergrund: Eine reduzierte interozeptive Wahrnehmung ist ein wichtiges Kernmerkmal von Essverhalten, das mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Essstörungen und Adipositas einhergeht. Die Wahrnehmung körperinterner Signale von Hunger und Sättigung ist beeinträchtigt und das Essverhalten ist von kognitiver Kontrolle, äußeren Reizen oder auch Affektzuständen gesteuert. Neueste Studien haben gezeigt, dass körperinterne Wahrnehmung über mehrere, unterschiedliche Dimensionen quantifiziert werden kann. Neben selbstberichteter Interozeption und objektiver Wahrnehmungsgenauigkeit, kann das metakognitive Bewusstsein bezüglich der persönlichen Interozeptionsleistung erfasst werden. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, diese unterschiedlichen Prozesse zu untersuchen und Zusammenhänge zum Essverhalten aufzuzeigen.

Methoden: Insgesamt nahmen 50 gesunde Frauen an der Studie teil. Kardiosensibilität wurde anhand einer Herzwahrnehmungsaufgabe gemessen und Magensensitivität mit einem „Waterload“-Test. Zusätzlich wurden Fragebögen zur Erfassung von Körperwahrnehmung und interozeptivem Bewusstsein eingesetzt. Intuitives, sowie gezügeltes, emotionales und externales Essverhalten wurden im Selbstbericht erfasst.

Ergebnisse: Emotionale Esser zeigten verstärkt Schwierigkeiten in der Herzwahrnehmung auf. Intuitives Essen korrelierte positiv mit subjektiv erfasster interozeptiver Wahrnehmung und Kardiosensibilität. Gute Herzschlagwahrnehmer nahmen eine geringere Wassermenge im „Waterload“-Test zu sich als schlechte Herzschlagwahrnehmer. Es ließen sich keine Zusammenhänge zwischen selbstberichteter interozeptiver Wahrnehmung und objektiver interozeptiver Sensitivität aufzeigen.

Schlussfolgerung: Das Konzept der Interozeption besteht aus mehreren Dimensionen, die unabhängig voneinander sind. Die Fähigkeit, körperinterne viszerale Signale wahrzunehmen ist ein vielversprechendes Konzept in der Erforschung von problematischem und gesundem Essverhalten.