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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Die Bedeutung des prämorbiden BMI's bei Anorexia nervosa

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Manuel Föcker - LVR-Klinikum Essen, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Essen, Deutschland
  • author Katharina Bühren - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Nina Timmesfeld - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland
  • author Astrid Dempfle - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland
  • author Beate Herpertz-Dahlmann - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Johannes Hebebrand - LVR-Klinikum Essen, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess014

doi: 10.3205/14dgess014, urn:nbn:de:0183-14dgess0148

Veröffentlicht: 17. März 2014

© 2014 Föcker et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Body Mass Index (BMI) ist einer der wichtigsten Prädiktoren für das Outcome bei Patientinnen mit der Diagnose Anorexia nervosa. Es konnte gezeigt werden, dass ein niedriges prämorbides BMI Perzentil – berechnet anhand des von der Patientin erinnerten prämorbiden Gewichts und der Körpergröße zum Zeitpunkt der ersten stationären Aufnahme – einen niedrigeren BMI zum Zeitpunkt der ersten stationären Aufnahme vorhersagt als eine höheres prämorbides BMI Perzentil.

In der vorliegenden Studie soll dieser Zusammenhang bestätigt werden und untersucht werden, ob das prämorbide BMI Perzentil das BMI Perzentil bei Entlassung vorhersagt.

Zusätzlich wollen wir in einem 2. Schritt die Zusammenhänge zwischen dem prämorbiden BMI Perzentil und den Leptinserumspiegeln zum Zeitpunkt der ersten stationären Aufnahme und zum Zeitpunkt der Entlassung untersuchen

Methoden: Eingeschlossen wurden 172 weibliche Patientinnen aus der multizentrischen ANDI Studie mit der DSM-IV Diagnose Anorexia nervosa im Alter zwischen 11 und 18 Jahren. Ein multivariates statistisches Modell, das unabhängige Variablen wie Alter, Krankheitsdauer, Behandlungsdauer, Zentrum und Entlassart (regulär, vorzeitig mit therpeutischer Absprache, vorzeitig gegen ärztlichen Rat) berücksichtigt, wurde berechnet um o.g. Zusammenhänge zu untersuchen.

Ergebnisse: Der Zusammenhang zwischen prämorbidem BMI Perzentil und BMI zum Zeitpunkt der ersten stationären Aufnahme konnte bestätigt werden. Es wurden zusätzlich signifikante Zusammenhange der Variablen Zentrum, Entlassungsart und Erkrankungsdauer mit dem BMI Perzentil zum Entlasszeitpunkt identifiziert. Die Ergebnisse zu den Leptinserumspiegeln stehen noch aus.

Schlussfolgerung: Folglich konnte gezeigt werden, dass das prämorbide BMI Perzentil den BMI zum Zeitpunkt der ersten stationären Aufnahme und das BMI Perzentil zum Zeitpunkt der Entlassung vorhersagt.

Weitere Studien sind erforderlich, um die diesem Zusammenhang zugrundeliegenden biologischen Gesetzmäßigkeiten zu identifizieren und notwendige Behandlungsstrategien für Patientinnen mit einem niedrigen und einem hohen prämorbiden BMI zu adressieren.