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3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

23.02. - 25.02.2012, Hannover

Adaptation und Evaluation eines achtsamkeitsbasierten Trainings zur Veränderung emotionalen Essverhaltens für Jugendliche

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Kristina Herber - Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Bettina Bauer - Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Blanka Foth - Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Michael Macht - Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Hannover, 23.-25.02.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgess093

doi: 10.3205/12dgess093, urn:nbn:de:0183-12dgess0937

Veröffentlicht: 8. Februar 2012

© 2012 Herber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Essen, um Gefühle zu bewältigen, ist eine sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen verbreitete Strategie, die als emotionales Essverhalten bezeichnet wird. Da ein Zusammenhang zwischen emotionalem Essverhalten, Übergewicht, Adipositas und Essstörungen existiert, besteht ein Bedarf an präventiven Maßnahmen zur Veränderung emotionalen Essverhaltens. Ein darauf abgestimmtes achtsamkeitsbasiertes Trainingsprogramm für Erwachsene wurde für Jugendliche adaptiert und evaluiert.

Methodik: Die Stichprobe dieser Studie umfasste 24 Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren, die in eine Experimental- und eine Wartekontrollgruppe an der als Halbtagsseminar konzipierten Intervention teilnahmen. Vor und nach der Maßnahme wurden das Ausmaß emotionalen Essverhaltens, die Emotionsregulation sowie die Lebensqualität erhoben. Des Weiteren interessierten die Motivation der Probanden und die Bewertung des Trainings. Vier Wochen später wurden erneut das emotionale Essverhalten und die Evaluation des Halbtagsseminars eingeschätzt.

Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe hat die Experimentalgruppe nach der Maßnahme und bei der Follow-Up-Messung weniger emotional gegessen. In den Indikatoren der Emotionsregulation und Lebensqualität ließen sich keine Veränderungen feststellen. Das Training wurde gut angenommen und positiv bewertet.

Diskussion: Das adaptierte Training lässt sich als vielversprechende Präventivmaßnahme für Jugendliche mit emotionalem Essverhalten beschreiben. Da es sich um die erste Studie handelt, ist eine umfangreiche Überprüfung der kurz- und langfristigen Wirkung mit größeren Stichproben und späteren Follow-Up-Messungen notwendig.